FRANKFURT/MAIN. Nach heftiger Kritik an der Ankündigung des Geschäftsführers der Wohnungsgesellschaft „Nassauische Heimstätte/Wohnstadt“, Thomas Dilger, Wohnblocks künftig ethnisch getrennt zu vermieten, hat sich das Unternehmen von den Plänen distanziert.
Die bisherige erfolgreiche Geschäftspolitik zur Integration auf Basis einer ethnischen wie sozialen Durchmischung der Mieterhaushalte in den Wohnungsbeständen werde auch in Zukunft fortgesetzt, teilte die Gesellschaft mit.
Man werde sich nicht von der bewährten Belegungspraxis abwenden, die eine gute Nachbarschaft fördere. Es entspreche nicht der Geschäftspolitik, einzelne Häuser getrennt nach Ethnien oder sozialen Milieus zu belegen.
Zuvor hatte bereits die hessische Landesregierung die Vorschläge scharf kritisiert. Dilger wies allerdings darauf hin, daß aufgrund niedriger Geburtenzahlen und der Zunahme der Bevölkerung mit Migrationshintergrund „bei entspannten Wohnungsmärkten die bisher bewährte Praxis einer Durchmischung“ immer schwieriger werde. Die Mieter hätten es in dieser Situation leichter, die „Nähe zu Nachbarn in ähnlichen kulturellen und ethnischen Milieus zu suchen“.