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Drag Queen Conchita Wurst: Österreich bejubelt ESC-Sieg

Drag Queen Conchita Wurst: Österreich bejubelt ESC-Sieg

Drag Queen Conchita Wurst: Österreich bejubelt ESC-Sieg

Conchita Wurst
Conchita Wurst
Conchita Wurst bei seinem ESC-Auftritt in Kopenhagen Foto: picture alliance/dpa
Drag Queen Conchita Wurst
 

Österreich bejubelt ESC-Sieg

Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer hat dem Transvestit Conchita Wurst zum Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) gratuliert. Wursts erster Platz bei dem Liederwettbewerb sei „nicht nur ein Sieg für Österreich, sondern vor allem für Vielfalt und Toleranz in Europa“.
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WIEN. Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer hat dem Transvestit Conchita Wurst zum Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) gratuliert. Wursts erster Platz bei dem Liederwettbewerb sei „nicht nur ein Sieg für Österreich, sondern vor allem für Vielfalt & Toleranz in Europa“, schrieb Fischer auf Facebook. „Daß sie ihren Sieg all jenen widmete, die an eine Zukunft in Frieden & Freiheit glauben, macht ihn doppelt wertvoll. Ein schöner Tag für Österreich! Herzliche Gratulation!“

Die vollbärtige Drag Queen hatte sich am Sonnabend in Kopenhagen mit ihren Lied „Rise Like A Phoenix“ gegen sämtliche Konkurrenten durchgesetzt und landete vor den Niederlanden und Schweden auf Platz eins.

Bei seiner Rückkehr nach Österreich sagte Wurst: „Es war nicht nur ein Sieg für mich, sondern ein Sieg für die Menschen, die an eine Zukunft glauben, die ohne Ausgrenzung und Diskriminierung funktionieren kann.“ Dies sei auch ein Zeichen an Rußlands Präsident Wladimir Putin. „Wir sind nicht zu stoppen“, betonte der Sänger. Putin wird von westlichen Politikern immer wieder vorgeworfen, er betreibe eine homosexuellenfeindliche Politik.

Spott aus Rußland

In Rußland reagierten Politiker mit Häme und Spott über den österreichischen Siegerbeitrag. Die Abstimmung zeige Verfechtern der europäischen Integration, was sie erwarte – „ein Mädchen mit Bart“, teilte Vizeregierungschef Dmitri Rogosin am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Chef der rechten Liberal-Demokratischen Partei Rußlands, Wladimir Schirinowski, sagte, es sei ein Fehler gewesen, daß die Rote Armee 1955 aus Österreich abgezogen sei.

Wurst reagierte nicht auf die Kritik. Eltern, die ihren Kindern erklären wollten, was es mit seiner Verkleidung als Frau auf sich habe, riet der Sänger, sie sollten sagen: „Weißt du, mein Schatz, es gibt Menschen, die sind einfach ein bißchen bunter als andere, und das ist ein junger Mann, der gerne Frauenklamotten trägt und der dafür nicht ausgelacht werden möchte.’“

Der österreichische Kurier jubelte in einem Kommentar „Conchita Wurst ist es nun zu verdanken, daß Österreich in Europa – wenn auch vermutlich nur für wenige Tage – als tolerantes Land dasteht. Ein Mann mit Bart, der sich als Frau verkleidet, eine Travestie-Nummer konsequent durchzieht, steht für liberales Denken, für Respekt gegenüber Menschen mit anderen Lebensformen.“ Der Sieg Wursts sei auch eine Wahl gegen Homophobie, wie es sei beispielsweise in Putins Rußland gebe. (krk)

Conchita Wurst bei seinem ESC-Auftritt in Kopenhagen Foto: picture alliance/dpa
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