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Marc Jongen, ESN Fraktion

Schule mit Courage

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Auch eine örtliche Schule erhielt unlängst den Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verliehen. Hurra. Lächelnde Schüler präsentierten das schwarz-weiße Werbeschild der Aktion, das ab sofort den Haupteingang der Lehranstalt zieren soll.

Nun dienen Lehranstalten nicht nur dazu, jungen Menschen das Rüstzeug für das Leben mitzugeben, sondern auch der politischen Erziehung. Und folglich hat eine solche Aktion eine klare erzieherische Funktion. Sie soll dabei mitnichten nur dazu dienen, daß Menschen liebevoller miteinander umgehen. Dann würde ja auf dem Schild „Schule ohne Aggression, Schule mit guter Laune“ stehen.

Vielmehr geht es um eine ganz eindeutige politische Zielsetzung. Jede Ablehnung von Menschen anderer Herkunft, und zwar völlig unabhängig von Anzahl und Prozentanteil, soll kriminalisiert und in den Köpfen der jungen Menschen frühzeitig als „unmoralisch“ verankert werden. Diese Kriminalisierung schließt jede Kritik an Zuwanderung und jedes Beharren auf einem der eigenen Kultur zustehenden Territorium ein.

„Antirassismus“ stößt bei selbstbewusste Migranten an seine Grenzen

Die Köpfe der jungen Schüler sollen offen gehalten werden für eine „multikulturelle“ Einwanderungsgesellschaft, die ja nur in einer kurzen Übergangszeit optisch zu mehr „Vielfalt“ führt, mittel- und langfristig aber zur globalen Angleichung der Kulturen bzw. zum Verschwinden der abendländischen Lebensform.

Dabei ist der schulische „Antirassismus“ selbst „rassistisch“ fundiert. Er richtet sich nämlich, allen Bekundungen zum Trotz, real vor allem gegen die einheimischen Deutschen. Zwar gibt es Bekenntnisse gegen Homophobie und Antisemitismus bei Migrantenkindern, doch das sind allenfalls Nebenspielwiesen. Spätestens dann nämlich stößt der „Antirassismus“ an seine Grenzen, wenn er nicht auf weiche Deutsche, sondern selbstbewusste Migranten trifft, die ihre Konflikte nach Deutschland importieren.

Ein Vater berichtete mir dieser Tage eine Episode aus der Schulklasse seines Sohnes. Die Lehrerin fragte rhetorisch im Rahmen des „antirassistischen“ Unterrichts eine Schülerin indoarischer Herkunft: „Wie würdest du Dich zum Beispiel fühlen, wenn wir uns hier negativ über Inder äußern würden?“ Und das Mädchen antwortete unbekümmert: „Das würde mich nicht stören. Ich bin Pakistani, und wir hassen Inder.“

Einwanderungsfreundliche Erziehungsarbeit

Wie bei anderen „antirassistischen“ Projekten hält man sich auch bei „Schule ohne Rassismus“ hinsichtlich des eigenen Ursprungs bedeckt. „Wir sind ein Projekt von und für SchülerInnen“, heißt es auf der Projekt-Webseite. In Wirklichkeit aber wurde das Projekt 1995 nicht von Schülern ins Leben gerufen, sondern von dem Verein „Aktion Courage“.

„Aktion Courage“ wurde wiederum 1992 von „von Bürgerinitiativen, Menschenrechtsgruppen, Vereinen und Einzelpersonen“ gegründet, wie die Projektwebseite erklärt. Welche Vereine und Einzelpersonen diese Gründer waren, wird nicht nennenswert publiziert. „Aktion Courage“ betrieb auch andere Projekte der einwanderungsfreundlichen Erziehungsarbeit, z.B. „Vielfalt gestalten – Integration im Kindergarten“ und „Betriebe für Integration – gegen Diskriminierung“.

Als eigene Tätigkeiten werden Pressearbeit, Lobbyarbeit gegenüber Parlamenten und Regierungen und die „Kooperation mit Menschenrechtsorganisationen und Anti-Rassismus-Gruppen“ angegeben. Eine systematische Auflistung dieser Gruppen findet man wiederum nicht. Als Vorsitzende fungiert die 1955 in Ankara geborene ehemalige GEW-Funktionärin Sanem Kleff. Unter den anderen Vorstandsmitgliedern befinden sich außer Heiner Geißler mehrere SPD-Funktionäre.

Permanente Mobilisierung

Das Kuratorium umfaßt so illustre Namen wie Monika Wulf-Mathies, Volker Beck, Norbert Blüm, Barbara John, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Maybrit Illner. Daß deshalb hochrangige Politiker, Minister, Sportler, Kulturschaffende und Popmusiker als „PatInnen“ für „Schule ohne Rassismus“ gewonnen werden, überrascht deshalb kaum. Als Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“ fungiert wiederum der ehemalige taz-Redakteur Eberhard Seidel, der vor allem durch seine Bücher gegen „Rechtsextremismus“ auf sich aufmerksam gemacht hatte. Angesichts einer solchen Veranstaltung der derzeit staatstragenden Eliten erscheint es also kaum glaubwürdig, von einem Projekt von Schülern zu sprechen. Präziser könnte man allenfalls von der Einspannung von Schülern reden.

„Schule ohne Rassismus“ funktioniert über ein Belohnungssystem. Erst müssen Unterschriften gesammelt werden, die Schülerschaft also für das Thema mobilisiert werden. Dann erhält man bei Erreichen der Zielmarke von 70 Prozent ein Werbebanner als Geschenk, das man fortan stolz als Zeichen der eigenen Leistung an die Schule hängen kann. Zudem erhält man Besuch eines prominenten „Paten“ und feiert in der Regel ein Fest.

Alain de Benoist hat einmal den modernen Totalitarismus von klassischen Diktaturen früherer Zeiten abgegrenzt. Kennzeichen des Totalitarismus sei demnach die permanente Mobilisierung. Die Bürger müssen also ständig ihre Verbundenheit zur herrschenden Ideologie bekennen. Sie müssen stets Mobilität zeigen, müssen sich an Aktivitäten beteiligen, sollen nicht die demokratisch begründete Teilhabe verweigern. Das darf man sich nicht nur als klassischen kommunistischen Aufmarsch vorstellen. Beispielsweise auch bei der „Schule gegen Rassismus“ ist das totalitäre Element angelegt, denn…

1. Der Anspruch der Ideologie ist absolut

Es gäbe keine Möglichkeit, beispielsweise im Gegenzug seine Lehranstalt zu einer „Schule ohne Antirassismus“ oder „Schule zur Bewahrung des Deutschtums“ zu erklären, ohne daß es zu massiven Anprangerungen und Sanktionen seitens der Eliten und ihrer Hilfskräfte kommen dürfte, bei denen etliche Köpfe rollen. Natürlich nur karrieretechnisch.

2. Die Teilnahme ist Pflicht

Offiziell beruht der Titel „Schule ohne Rassismus“ auf Freiwilligkeit. 70 Prozent der Schüler und des Kollegiums müssen diesen Titel befürworten. Der Druck auf diejenigen, die eine Unterschrift verweigern, dürfte aber enorm sein, wenn die Unterschriften noch dringend benötigt werden. Vor Jahren erzählte mir ein älterer Herr des konservativ ausgerichteten „Jungdeutschen Ordens“, daß er sich familiär bedingt, nach der NS-Machtergreifung nicht dazu durchringen konnte, der Hitler-Jugend beizutreten.

Er und ein jüdischer Mitschüler waren dadurch die einzigen, die in ihrer Schulklasse keine HJ-Mitgliedschaft vorwiesen, trotzdem der Lehrer ihn wiederholt bloßstellte und massiv bedrängte, sich doch einzureihen. Die Folge war, dass er auf dem Schulweg von besonders eifrigen Schülern verprügelt wurde. Mitschüler seines älteren Bruders kamen ihm zu Hilfe und verhinderten Schlimmeres. Im Fernsehen sah ich vor einiger Zeit eine Reportage, in der eine aus der damaligen DDR stammende Familie davon erzählte, wie kurz vor der erlaubten Ausreise der Sohn von Vertretern der „Jungen Pioniere“ psychologisch in die Mangel genommen wurde.

Ob er ein „Verräter des Sozialismus“ sein wolle, wurde er gefragt. Und vor einigen Jahren ereilte mich eine E-Mail, in der der Fall eines Jungen geschildert wurde, der sich als einziger in seiner Klasse oder seiner Jahrgangsstufe (exakt weiß ich das nicht mehr) der Unterzeichnung des Antrags seiner Schule für die Bezeichnung „Schule ohne Rassismus“ verweigert hätte. Der Schüler wurde daraufhin massiv unter Druck gesetzt und zu mobben versucht. Es bedarf eben sehr viel Courage, nicht mitzumachen.

3. Ständige Bewegung ist nötig

Über 1.600 Schulen sind nun schon Teilnehmer an dem Programm. Und es ist angesichts der fortdauernden Dominanz der „Diversity“-Ideologie bei den Eliten zumindest denkbar, daß in einigen Jahren alle Schulen auch „Schulen gegen Rassismus“ sein könnten. Wer wollte schon auffällig fehlen? Die „Auszeichnung“ wäre dann aber keine mehr, die Schilder würden eben vor jedem Gebäudeeingang herumhängen und langsam vergammeln. Deshalb soll die „antirassistische“ Aktivität mit dem Titel ja erst anfangen.

Die Ideologie muß also permanent reproduziert werden. „Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft“, heißt es auf der Projektwebseite. Auch die hiesige Schule, um auf das Anfangsbeispiel zurückzukommen, hat sich nämlich verpflichtet, jedes Jahr mindestens eine „Veranstaltung gegen Fremdenhaß und Diskriminierung“ zu veranstalten. Und die eingenommenen Gelder für das Sommerfest zur Titelverleihung werden nicht etwa in eine bessere Ausstattung der Schule gesteckt, sondern an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Afrika überwiesen.

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