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Aktuelle Studie: Neues vom Klimawandel: Jetzt soll es plötzlich eiskalt werden

Aktuelle Studie: Neues vom Klimawandel: Jetzt soll es plötzlich eiskalt werden

Aktuelle Studie: Neues vom Klimawandel: Jetzt soll es plötzlich eiskalt werden

Klimawandel: 2010 war das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer vereist. Passiert das jetzt regelmäßig?
Klimawandel: 2010 war das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer vereist. Passiert das jetzt regelmäßig?
2010 war das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer vereist. Passiert das jetzt regelmäßig? Foto: picture alliance / imageBROKER | Wolfgang Diederich
Aktuelle Studie
 

Neues vom Klimawandel: Jetzt soll es plötzlich eiskalt werden

Eispanzer statt Wattenmeer, minus 30 Grad in Berlin: Eine neue Studie zum Klimawandel sagt eine extreme, langanhaltende Kälte voraus. Wie kommt es dazu? Und wie paßt das zur angeblichen „Erderhitzung“?
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DEN HAAG. Eine Studie des Königlichen Niederländischen Meteorologischen Instituts (KNMI) und der Universität Utrecht hat dauerhaft eisige Temperaturen für Europa vorausgesagt. Demnach könnte die sogenannte Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) zusammenbrechen und für das Gegenteil sorgen, von dem Klimaforscher bisher ausgegangen sind: statt Erwärmung extreme Abkühlung.

Die AMOC ist ein Strömungssystem im Atlantik, zu dem auch der Golfstrom gehört, das die Wassermassen im Ozean ständig umwälzt und warmes Wasser von der Südhalbkugel Richtung Europa transportiert. Es sorgt für das typische europäische Klima.

Die Klimawandel-Studie, die am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurde und über die der Spiegel zuerst berichtete, trägt den Titel: „Europäische Temperaturextreme unter verschiedenen AMOC-Szenarien im Community Earth System Model“. Sie geht davon aus, daß sich das Strömungssystem zumindest um bis zu 80 Prozent abschwächt. Bedingung dafür sei eine Erwärmung von zwei Grad, die die Gletscher tauen läßt: Deren kaltes Süßwasser fließt in großen Mengen ins Meer und bringt die AMOC und damit den Warmwasserfluß nach Europa zum Erliegen.

Eisdecke über Großbritannien

In diesem Klimawandel-Szenario würde es zu intensiven Kälteextremen kommen. Auch mehr Winterstürme und größere tägliche Temperaturschwankungen wären damit verbunden. Die Nordsee und Teile des Atlantiks würden sich in eine Eisdecke verwandeln, die Teile der britischen Inseln, die skandinavische Westküste und die Inseln im Wattenmeer bedeckt.

Diese Eisdecke werde, so die Annahme, auch das Festland extrem abkühlen. In Berlin würden sich demnach die Tage verdreifachen, an denen die Temperaturen im Minusbereich liegen. Alle zehn Jahre würde der Winter der deutschen Hauptstadt rund minus 30 Grad bringen.

Die neue niederländische Studie basiert auf einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Klimamodell, das die Szenarien im Zusammenhang mit der Abschwächung der AMOC nicht berücksichtigt hatte. Dies haben die Forscher nun nachgeholt.

Klimawandel: Kippunkte noch nicht erfaßt

Sie nutzten ihre Ergebnisse, um einen Appell an die Politik zu richten: Es seien „dringende und drastische Maßnahmen“ zur Senkung der Treibhausgasemissionen nötig, um die durch den Klimawandel ausgelöste Eiszeit in Europa noch zu verhindern.

Die renommierte Meeresphysikerin Alejandra Sanchez-Franks vom National Oceanography Centre im britischen Southampton warnte aber vor übertriebener Panik: Sie hält die Modellstudie zwar „für unsere Gemeinschaft von großem Wert“. Aber zur AMOC sagte die Expertin: „Man muß sich bewußt sein, daß unsere Ozeanbeobachtungen den Kippunkt noch nicht erfaßt haben.“ Laut ihrer Einschätzung müßten „die Ergebnisse dieser Studie und ihre unmittelbaren Auswirkungen auf die reale Welt mit Vorsicht interpretiert werden“. (fh)

2010 war das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer vereist. Passiert das jetzt regelmäßig? Foto: picture alliance / imageBROKER | Wolfgang Diederich
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