OSLO/GÖTTINGEN. Der deutsche Wissenschaftler Stefan Hell erhält in diesem Jahr zusammen mit zwei Amerikanern den Chemie-Nobelpreis. Hell sowie Eric Betzig und William Moerner erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie.
„Ihre bahnbrechenden Arbeiten haben die optische Mikroskopie in die Nanodimension geführt“, begründete die Nobelpreis-Jury ihre Entscheidung. Bisher galt es als unmöglich, Objekte unter dem Mikroskop zu betrachten, die kleiner als 200 Millionstel-Millimeter (Nanometer) groß sind. Hell und seine Kollegen bewiesen mittels fluoreszierenden Molekülen das Gegenteil.
Hell, der 1962 als Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien (Banater Schwabe) geboren wurde, zeigte sich überrascht von der Auszeichnung. „Ich konnte es nicht glauben“, sagte er am Mittwoch. Er ist der 29. Deutsche, der den Chemie-Nobelpreis erhalten hat. Damit liegt Deutschland auf Platz zwei in der Rangliste. Erste sind die Vereinigten Staaten mit 65 Auszeichnungen. (ho)