Wenn ein Meldegänger (des I. Weltkrieges) sich zum „Größten Führer aller Zeiten“ empor schwingt, sind derartige Fehlentscheidungen niemals ausgeschlossen. Allerdings bleibt die Frage, ob es dabei nicht auch irgendwelche einflussreichen Zuflüsterer gab. Wenn man bedenkt, daß die Wehrmacht von den Kanalinseln bis nach Norwegen alle bedeutenden Küstenabschnitte besetzt hatte, muß man sich schon fragen, warum sie den Briten nicht weiter auf den Pelz gerückt waren. Müsig, sich heute noch darüber den Kopf zu zerbrechen, die Folgen sind bekannt. Sie hatten die Entschlossenheit ihrer Feinde offensichtlich falsch eingeschätzt. So passiert es, wenn die Politik in die falsche Richtung läuft und damit sind wir wieder in der Gegenwart angekommen.

Einkesselung und Gefangennahme des britischen Expeditions-Korps ja, Operation Seelöwe nein. Dezentrale Verbringung der Kriegsgefangenen in die Dachböden deutscher Großstädte zwecks Verhinderung der alliierten Flächenbombardements (siehe Kommentar oben). Die Operation Seelöwe wäre auch danach ein unkalkulierbares Risiko ohne nennenswerten militärischen Zusatznutzen geblieben, dafür mit mutmaßlich sehr vielen Toten auf beiden Seiten. Zumal dies einen aktiven Zweifrontenkrieg bedeutet hätte; denn der Angriff auf die Sowjetunion war zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossene Sache.