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Ausstellung: Niedersachsen würdigt Kaiser Otto IV.

Ausstellung: Niedersachsen würdigt Kaiser Otto IV.

Ausstellung: Niedersachsen würdigt Kaiser Otto IV.

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Ausstellung
 

Niedersachsen würdigt Kaiser Otto IV.

Lange gehörte er zu den „vergessenen“ Persönlichkeiten in der deutschen Geschichte. Jetzt wird aus Anlaß des 800. Jahrestages der Krönung Kaiser Ottos IV.in Braunschweig eine Ausstellung über das Leben dieses einzigen deutschen Kaisers aus dem Geschlecht der Welfen gezeigt.
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Deutsche Kaiserkrone (Nachbildung): Auch Otto IV. mußte auf die echten Reichsinsignien verzichten Foto: JF

BRAUNSCHWEIG. Aus Anlaß des 800. Jahrestages der Krönung Kaiser Ottos IV. wird in Braunschweig eine Landesausstellung über das Leben dieses einzigen deutschen Kaisers aus dem Geschlecht der Welfen gezeigt.

Dabei geht es nicht nur um die Person des (vermutlich) in Braunschweig geborenen Kaisers, sondern um die gesamte Epoche, die verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden soll, so Projektleiter Hans-Jürgen Denda. Als Stichpunkte nannte der stellvertretende Leiter des Braunschweigischen Landesmuseums die Durchsetzung des Wahlkönigtums, den beginnenden Aufstieg der Städte sowie die Verbreitung der Gotik in Deutschland, die Otto IV. nach neueren Erkenntnissen gefördert habe.

Sohn Heinrichs des Löwen

Mit der Landesausstellung will man sich einer erst vor knapp zwanzig Jahren „wiederentdeckten“ historischen Persönlichkeit nähern, betonten die Verantwortlichen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Braunschweig.

Otto IV., Sohn Heinrichs des Löwen und Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz, wurde 1198 auf Betreiben des Kölner Erzbischofs zum deutschen König gewählt und nach einem zehnjährigen Thronstreit mit dem Staufer Philipp von Schwaben 1209 vom Papst in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt.

Wegen seiner Italienpolitik geriet er jedoch mit Papst Innozenz III. in Konflikt, der ihn 1211 exkommunizierte. Otto mußte als Kaiser schließlich dem jungen Staufer Friedrich II. weichen und sich 1215 auf seine braunschweigischen Stammlande zurückziehen, wo er drei Jahre später starb.

Große Bedeutung für Region

Neben insgesamt etwa 90 begleitenden Veranstaltungen ist die Landesausstellung der Höhepunkt des „Kaiserjahres“. Zu den bedeutendsten Exponaten gehören der „Kaisermantel“ Ottos sowie sein Testament. Ausgestellt wird auch ein indischer Sardonyx aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., der sogenannte „Ptolemäer-Kameo“, den der Kaiser für die Herstellung des Kölner Dreikönigsschreins gestiftet hatte.

Die Kosten der Landesausstellung „Otto IV. – Traum vom welfischen Kaisertum“ belaufen sich auf etwa 1,3 Millionen Euro, das Land Niedersachsen hat einen Anteil von 500.000 Euro übernommen. Eine Vertreterin des zuständigen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur begründete auf der Pressekonferenz diese Förderung mit der Bedeutung, die der Welfenkaiser für die Geschichte des Landes und der Region habe.

Die auf drei Orte rund um den Burgplatz verteilte Ausstellung kann ab Samstagabend besichtigt werden und ist bis zum 8. November geöffnet. (vo)

Eine ausführliche Besprechung der Landesausstellung erscheint in einer der nächsten Ausgaben der JUNGEN FREIHEIT.

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