BERLIN. Der Schulbuchverlag Cornelsen hat nach Kritik aus dem bayerischen Kultusministerium sein Englischbuch „Context 21“ geändert. In einem Kapitel des Buches war unter der Überschrift „Fundamentalismus in Amerika“ behauptet worden, es bestehe „ein unbestreitbarer, starker Zusammenhang zwischen religiösem Fundamentalismus und einer fehlenden Bildung“.
Das Ministerium hatte kritisiert, daß der Beitrag das religiöse Leben in den Vereinigten Staaten einseitig dargestelle und interpretiere. Deswegen stimme das Buch „teilweise nicht mit den in Artikel 131 der Bayerischen Verfassung formulierten Obersten Bildungszielen“ überein.
Zu diesen zählen die Ehrfurcht vor Gott, die Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen. Laut Verlag und Ministerium sei das Englischbuch nun in einer geänderten Fassung im Freistaat zugelassen worden.
Trennung von Staat und Kirche
Anstelle des beanstandeten Textes über die Evangelikalen enthält das Kapitel nun Beiträge über die protestantischen Puritaner, die im 17. Jahrhundert von England nach Amerika ausgewandert waren, sowie auszugsweise einen Artikel von Präsident Barack Obama zur Trennung von Staat und Kirche.
In einem dritten Beitrag werden die theologischen Unterschiede zwischen konservativen und liberalen Christen in Amerika behandelt. Dennoch hält der Verlag daran fest, daß der kritisierte Beitrag für „gut geeignet, die kritische Auseinandersetzung von Oberschülern mit dem Thema Religion in den USA zu fördern“, sagte eine Cornelsen-Sprecherin. (idea/vo)