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Energiewende: Alarmruf: Großer Stahlhersteller droht mit Abwanderung

Energiewende: Alarmruf: Großer Stahlhersteller droht mit Abwanderung

Energiewende: Alarmruf: Großer Stahlhersteller droht mit Abwanderung

Georgsmarienhütte-Geschäftsführerin Anne-Marie Großmann bei ihrem Vortrag in Düsseldorf und Wirtschaftsminister Robert Habeck beim Besuch des Unternehmens im September.
Georgsmarienhütte-Geschäftsführerin Anne-Marie Großmann bei ihrem Vortrag in Düsseldorf und Wirtschaftsminister Robert Habeck beim Besuch des Unternehmens im September.
Georgsmarienhütte-Geschäftsführerin Anne-Marie Großmann bei ihrem Vortrag in Düsseldorf und Wirtschaftsminister Robert Habeck beim Besuch des Unternehmens im September. Fotos: picture alliance (2)/ dpa | Hauke-Christian Dittrich & Goldmann
Energiewende
 

Alarmruf: Großer Stahlhersteller droht mit Abwanderung

Die Energiepreise für Georgsmarienhütte haben sich seit 2019 verdoppelt. In Deutschland könne man Stahl nicht mehr rentabel produzieren. Von Wirtschaftsminister Habeck gebe es nur leere Versprechungen.
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DÜSSELDORF. Die Mitgesellschafterin der Georgsmarienhütte GmbH, Anne-Marie Großmann, hat offen mit der Abwanderung ihres Unternehmens ins Ausland gedroht. Grund seien die explodierenden Ausgaben für Energie. Der niedersächsische Betrieb gehört zu den größten Stahlherstellern in Deutschland, beschäftigt knapp 6.000 Menschen und hatte zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro.

Die hohen Strompreise schnürten dem Unternehmen die Luft zum Atmen ab, sagte Großmann in einem Vortrag vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. „Vor allem aber müssen die Netzentgelte runter. Die bringen uns um.“ Die Geschäftsführerin klagte über „mehr als eine Verdoppelung der Energiekosten von 2019 bis heute bei ungefähr gleicher Produktion“.

2019 habe ihr Unternehmen rund 37 Millionen Euro für Strom, Gas und Netzentgelte bezahlt, heute seien es 84 Millionen Euro. Und da seien Entlastungen und Kompensationen bereits herausgerechnet, sagte sie laut einem Bericht der Welt.

„Jeden Tag näher an den Abgrund“

Inzwischen stelle sich die Frage, wie lange Georgsmarienhütte am Standort Deutschland überhaupt noch überleben könne. „Wenn das so weitergeht und es keine Signale gibt, sind es nur noch ein paar Monate. Wir gehen jeden Tag näher an den Abgrund.“

Großmann kündigte an: „Wenn sich die Perspektive nicht ändert, ist die einzige Schlußfolgerung, hier irgendwie mit einem Schrecken rauszukommen und dann zu versuchen, eine Perspektive im Ausland zu finden.“ Die Produktion in Deutschland rechne sich nicht mehr. Und dann werde man auch nicht mehr investieren. Die Industriestrompreise müßten gesenkt werden.

Stahlproduktion ins Ausland verlegen

Großmann sagte klar, was passiert, wenn die Politik nicht handele: „Dann läuft es aus, dann produzieren wir den Stahl eben nicht mehr.“ Das Unternehmen werde sich überlegen, ob man Weiterverarbeitungskapazitäten mit im Ausland gekauften Stahl nutze oder „ob wir gleich die gesamte Wertschöpfungskette ins Ausland verlegen“.

Außer warmen Worten haben sie von Politikern bisher nichts gehört. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe ihrem Unternehmen gut zugeredet. Im September war er im Werk und überreichte einen Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro – ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Nach der Bundestagswahl sei ein klares Signal nötig, so Großmann. Und das werde man auch akzeptieren. Konkret: „Entweder gehen wir uns Ausland oder wir investiven wieder in Deutschland. Aber immer nur reden und nichts machen, das bringt keine Perspektive.“ (fh)

Georgsmarienhütte-Geschäftsführerin Anne-Marie Großmann bei ihrem Vortrag in Düsseldorf und Wirtschaftsminister Robert Habeck beim Besuch des Unternehmens im September. Fotos: picture alliance (2)/ dpa | Hauke-Christian Dittrich & Goldmann
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