MÜNCHEN. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum dritten Monat in Folge verschlechtert. Im August notierte der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts 86,6 Punkte, was einem Minus von 0,4 Punkten im Vergleich zu Juli entspricht. „Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in die Krise“, kommentierte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe die Ergebnisse. Als Bezugswert gelten 100 Punkte, die der Stimmung im Jahr 2015 entsprechen.
Besonders deutlich machte sich demnach die verschlechterte Stimmung im verarbeitenden Gewerbe bemerkbar. Dessen Geschäftsklimasaldo betrug im August minus 17,8 Punkte auf einer Skala von 100 bis minus 100, was einem Rückgang um 3,6 Punkte gegenüber dem Vormonat entspricht. „Insbesondere die Investitionsgüterhersteller sind in einer schwierigen Lage“, sagte Wohlrabe. Ebenso verzeichnete der Dienstleistungssektor einen Rückgang, von 0,8 Punkten im Juli auf minus 1,3 Punkte im Nachfolgemonat. Im Bauhauptgewerbe stagnierte der Saldo bei minus 26,4 Punkten.
Wirtschaft befindet sich weiterhin in der Rezession
Lediglich im Handel verbesserte sich die Stimmung leicht, mit einem Zuwachs von minus 27,9 auf minus 27,4 Punkte. „Mit den laufenden Geschäften zeigten sich die Händler hingegen unzufriedener“, merkte der Ifo-Umfrageleiter an.
Unterdessen bahnen sich weitere Probleme an. Vergangene Woche hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, die deutschen Exporte ins Ausland seien in der ersten Jahreshälfte um 1,6 Prozent zurückgegangen. Ende Juli war zudem bekannt worden, daß Deutschlands Bruttosozialprodukt im zweiten Quartal 2024 entgegen den bisherigen Erwartungen gesunken ist. (kuk)