KIEL. Der Vizepräsident und Konjunkturchef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, hat die Bundesregierung vor den Konsequenzen ihrer eigenen Wirtschaftspolitik gewarnt. Er kritisierte gegenüber der Bild-Zeitung ein Zuviel an Bürokratie, zu viele Staatseingriffe und Subventionen. „Die Politik verheddert sich in immer neuen Vorschriften und Eingriffen in die Wirtschaft, die sie dann mit neuen Vorschriften und Eingriffen korrigieren muß und so weiter“, mahnte Kooths. „Das ist ein Teufelskreislauf nach unten.“
Der IfW-Fachmann führte weiter aus: „Die deutsche Wirtschaft braucht ebenfalls eine Zeitenwende, damit sie wieder auf die Beine kommt.“ Dafür müßten staatliche Vorschriften, Subventionen, Steuern und Abgaben abgebaut werden. Der Ökonom plädierte für mehr Freiräume für Marktkräfte durch Leistungsanreize.
Bereits am Montag hatte Kooths im WDR die staatlichen Subventionen für die energieintensive Industrie kritisiert. „Dadurch wird insgesamt der Wirtschaftsstandort international eben nicht wettbewerbsfähiger“, äußerte er.
Hohe Strompreise belasten die Wirtschaft – vor allem in NRW. Ist ein subventionierter Industriestrompreis die Lösung? Ökonom @StefanKooths vom @kielinstitute sagt Nein. Denn die Subventionen müssten andere tragen. Das sei nicht gut für die Wirtschaft.https://t.co/z1ba4Psg8J pic.twitter.com/WfugX2IhDP
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) August 21, 2023
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