STUTTGART. Porsche-Chef Oliver Blume hat die Ankündigung des ADAC, sich künftig nicht mehr gegen ein Tempolimit auf Autobahnen zu positionieren, kritisiert. „So wie viele Porschefahrer und auch viele meiner Kollegen im Unternehmen sehe ich die Tempofreiheit in Deutschland als eine persönliche Freiheit an“, sagte Blume der Welt. „Man sollte den Menschen diese Freiheit lassen.“
Dafür spreche auch, daß die Unfallhäufigkeit auf Autobahnen fünfmal geringer als auf Landstraßen sei. „Ich bin gegen ein Tempolimit an Stellen, an denen man sicher fahren kann, ohne andere Menschen zu gefährden“, stellte er klar.
ADAC-Mitglieder mehrheitlich gegen Tempolimit
Zuvor hatte der Vizepräsident Verkehr des ADAC, Gerhard Hillebrand, verlauten lassen, sein Verband wolle sich in der Debatte über ein Tempolimit nicht mehr festlegen. Der ADAC sei „nicht mehr grundsätzlich“ gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Man wolle die emotional geführte Debatte versachlichen.
Zuvor hatte eine Umfrage unter ADAC-Mitgliedern ergeben, daß 50 Prozent gegen ein Tempolimit und 45 Prozent dafür sind. Um eine „belastbare Entscheidungsgrundlage“ zu haben, solle eine umfassende Studie die Auswirkungen einer Geschwindigkeitsbegrenzung klären.
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat unterdessen seine Ablehnung eines Tempolimits untermauert. Man fordere „alle Akteure auf, die Mehrheitsentscheidung des Bundestags aus dem Herbst nicht weiter in Frage zu stellen“, teilte der Verband in einer Stellungnahme mit. (tb)