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Studie: Corona-Maßnahmen treffen Autobranche hart

Studie: Corona-Maßnahmen treffen Autobranche hart

Studie: Corona-Maßnahmen treffen Autobranche hart

Autobranche in Krise: BMW-Werk in Leipzig
Autobranche in Krise: BMW-Werk in Leipzig
BMW-Werk in Leipzig: Autoindustrie in Krise Foto: picture alliance / Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/ZB
Studie
 

Corona-Maßnahmen treffen Autobranche hart

Die Automobilbranche verliert durch die Corona-Maßnahmen der Regierung ihre Stellung als führenden Konjunkturtreiber. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, die am Montag veröffentlicht wurde. Am Dienstag wollen sich Vertreter der Automobilindustrie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen.
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KÖLN. Die deutsche Automobilindustrie hat laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft seine Rolle als treibende Kraft des Wirtschaftswachstums verloren. Die am Montag veröffentlichte Untersuchung mit dem Titel „Eine Branche unter Druck“ setzt sich unter anderem mit der „Bedeutung der Autoindustrie für die deutsche Wirtschaft“ und den „Folgen der Pandemie“ auseinander. Am Dienstag wollen sich Vertreter der Branche mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen.

Die Studie betont, daß die Automobilindustrie ein wesentlicher Zweig der Deutschen Wirtschaft sei. Etwa zehn Prozent der gesamten Wertschöpfung war 2017 auf die deutsche Automobilwirtschaft zurückzuführen. Etwas mehr als sieben Prozent der Beschäftigten seien direkt oder indirekt Teil dieser Branche. Fast die Hälfte aller Patentanmeldungen von juristischen Personen stamme aus der Automobilindustrie.

Industrie doppelt von Maßnahmen getroffen

Die Folgen der Coronapolitik hätten die Automobilindustrie doppelt getroffen. Zunächst habe es einen globalen „Angebotsschock“ gegeben. Weltweit wären die Lieferketten, etwa durch Grenzschließungen und die Stilllegung einzelner Zulieferbetriebe, unterbrochen worden. Das hätte die Produktion von Autos in Deutschland auf weniger als 12.000 Stück pro Monat reduziert. Dieser Wert war zuletzt in den 1940er Jahren unterschritten worden.

Anschließend habe es einen „Nachfrageschock“ gegeben. Die Branche rechne für das Jahr 2020 mit einem globalen Marktrückgang von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Prognosen gingen von einer Auslastung von etwa 60 Prozent für die Automobilwerke aus. Das reiche nicht, um profitabel zu sein. Alle deutschen Automobilhersteller rechnen mit einem operativen Verlust von über 600 Millionen Euro im zweiten Quartal des Jahres. Besonders im April, nach dem Beginn des sogenannten Lockdown, war die Nachfrage drastisch eingebrochen.

Treffen im Kanzleramt

Einen Tag nach der Veröffentlichung der Studie wollen sich Vertreter der Automobilindustrie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen. Von der CSU war zuvor weitergehende Unterstützung für den Industriezweig gefordert worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder möchte die Autoindustrie mit weiteren zehn Milliarden Euro für Bateriezellforschung und -produktion unterstützen. Die Bundeskanzlerin sprach sich allerdings gegen weitere Konjunkturpakete zu den Bestehenden aus.

Der Ministerpräsident von Niedersachen, Stephan Weil (SPD), hält Impulse für die Nachfrage für dringend erforderlich. Seine Partei fordert einen „Zukunftspakt Automobil“. Industrie, Gewerkschaften, Bund und Länder sollen gemeinsam, ähnlich wie für die Kohleregionen, staatliche Strukturhilfen erarbeiten um den Wandel zur E-Mobilität abzufedern. Beide Landesväter vertreten Bundesländer mit einer starken Automobilindustrie.

Auch die Grünen wollen gemeinsam mit der IG Metall einen Staatsfond für notleidende Unternehmen einrichten. Die Partei hatte sich bereits im Januar für ein Enddatum für den Verbrennungsmotor ausgesprochen und diese Forderung mit milliardenschweren Investitionen in den Ausbau der E-Mobilität verbunden. Auch IG Metall-Chef Hoffmann hatte damals Kapital zur Unterstützung des Industriezweiges gefordert, um die Transformation durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle jenseits des Verbrenners umzusetzen. (jv)

BMW-Werk in Leipzig: Autoindustrie in Krise Foto: picture alliance / Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/ZB
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