BRÜSSEL. Die Europäische Union wird Strafzölle auf amerikanische Produkte verhängen. Diese sollen zum 1. Juli in Kraft treten, kündigte der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, am Mittwoch in Brüssel an. Eine Einigung über Details solle unter den Mitgliedsstaaten bis Ende Juni erfolgen, „so daß die neuen Zölle ab Juli gelten“.
Die Zölle stehen nach den Worten Sefcovics in Einklang mit internationalen Handelbestimmungen. Es handle sich um eine „maßvolle und sinnvolle Antwort auf die unilaterale und illegale Entscheidung der USA“.
Zölle auf Autos sind möglich
Die Liste der Güter, die mit Strafzöllen belegt werden sollen, umfaßt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro. Darunter seien neben Stahlprodukten auch Bourbon-Whiskey, Erdnußbutter, Harley-Davidson-Motorräder und Levi’s-Jeans.
Seit dem 1. Juni erheben die Vereinigten Staaten Strafzölle auf bestimmte Einfuhren aus der Europäischen Union. Stahlprodukte werden mit 25 Prozent, Aluminiumimporte mit zehn Prozent besteuert.
Mittlerweile läßt US-Präsident Donald Trump aber auch weitere Zölle, etwa auf Autos und Autoteile prüfen. Im vergangenen Jahr haben deutsche Automobilhersteller eine halbe Million Fahrzeuge in die USA exportiert. (tb)