BERLIN. Mehr als 40 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien (G5), haben sich am Mittwoch auf einen umfangreichen Austausch von Kontodaten geeinigt. „Nach diesem ehrgeizigen, aber realistischen Zeitplan soll der erste Informationsaustausch im Jahr 2017 stattfinden“, teilten die G5-Finanzminister mit.
Bereits Ende dieses Jahres sollen die Pläne im EU-Recht verankert werden. „Diese konkrete Verpflichtung zur frühzeitigen Einführung macht deutlich, daß wir entschlossen sind, als Vorreiter zügig den Weg hin zu einem wahrhaft globalen System zu weisen, mit dem die Schlupfwinkel für Steuerhinterzieher beseitigt werden.“ Die Finanzminister appellierten an alle Finanzzentren, „sich im Einklang mit ihrer Verantwortung innerhalb des globalen Finanzsystems diesem Zeitplan anzuschließen“.
Die großen Industrienationen (G8) hatten sich bereits 2013 auf eine stärkere Überwachung der weltweiten Kontodaten geeinigt, um Steuerhinterziehung wirksamer bekämpfen zu können. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte das Vorhaben damals unterstützt: „Die Tage der Straffreiheit für Steuersünder sind gezählt.“ (ho)