MÜNCHEN. Die Hypo Real Estate hat griechische Anleihen im Frühjahr 2012 unter ihrem Wert von 3,3 Milliarden Euro verkauft und getauscht. Dem deutschen Steuerzahler, der für die 2009 nach der Finanzkrise verstaatlichte Bankenholding einstehen mußte, entstand dadurch ein Schaden von 2,56 Milliarden Euro.
Wie die FAZ berichtet, hatten die Staatsbanker nicht zwischen ausländischen und einheimischen Anleihen differenziert, die nach nationalem und internationalem Recht jeweils unterschiedlich bewertet werden. Profitiert haben von dem Fehler der Bankenholding, die 124 Milliarden Euro Garantien und 7,7 Milliarden Euro Direktmittel aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin erhielt, Hedgefonds aus Großbritannien.
Rettungsfonds bestätigt Verluste
Der unter Aufsicht des Bundesfinanzministeriums stehende Rettungsfonds bestätigte gegenüber der Zeitung die Verluste, allerdings nicht der Höhe: „Die tatsächlichen Werte liegen erheblich darunter, unterliegen aber der Vertraulichkeit.“
Das Blatt stellt nun die Frage: „Haben sich die Akteure im Bundesfinanzministerium, im Soffin und in der Bad Bank nicht um die Unterschiede zwischen den Anleihen gekümmert?“ Immerhin hielt die deutsche „Bad Bank“, die mittlerweile als Deutsche Pfandbriefbank AG firmiert, im Frühjahr 2012 mit rund neun Milliarden Euro mehr griechische Anleihen als alle deutschen Banken zusammen und war nach der EZB Griechenlands größter Gläubiger. (cs)