BERLIN. Deutschland wird direkter Anteilseigner beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Wie das Handelsblatt berichtet, wird die Bundesregierung vom Daimler-Konzern einen Aktienanteil von zwölf Prozent übernehmen. Dieser sucht bereits seit Jahren einen Interessenten für seine direkten und indirekten Beteiligungen von insgesamt fünfzehn Prozent. Experten sehen diesen Schritt als Notlösung, da nur so nach einem Ausstieg Daimlers der deutsche Einfluß auf den Rüstungskonzern gesichert wäre.
Im Gegenzug will Frankreich seine direkte Beteiligung am Konzern von fünfzehn auf gleichfalls zwölf Prozent reduzieren. Spanien behält nach diesem Modell einen Anteil von fünfeinhalb Prozent. Damit befänden sich rund dreißig Prozent von EADS in direkter Staatshand. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat die staatseigene KfW-Bankengruppe bereits mit dem Aufkauf beauftragt. Kritiker sehen durch den hohen staatlichen Einfluß die Attraktivität für private Investoren gefährdet. Allerdings kämpft der Konzern auch mit Problemen wie dem kostspieligen Airbus A380. (FA)