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Ein Papst für Tierschützer

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In Deutschland gibt es noch Kultur. Das konnte sehen, wer den Papst-Besuch in Bayern verfolgte, dessen Auftritt im hoffnungsvollen Grün von Glanz und Gloria begleitet wurde. Für Tierschützer stellt sich dabei die Frage, ob Kultur beim Umgang mit den Tieren endet. Ist das Christentum nichts als anthropozentrisch? Schon Papst Johannes Paul II. hatte den Tieren eine Seele zugesprochen. Benedikt XVI. führt diese Tradition fort und wird von der Tierrechtsorganisation Peta sogar mit den Worten plakatiert, welche er nach seiner Ernennung in einem Interview gemacht hat: „Freilich, die Art von industrieller Verwendung, indem man Gänse so züchtet, daß sie eine möglichst große Leber haben, oder Hühner so kaserniert, daß sie zu Karikaturen von Tieren werden, diese Degradierung des Lebendigen zur Ware scheint mir tatsächlich dem Zueinander von Menschen und Tier zu widersprechen, das durch die Bibel durchscheint.“ Der Anthropozentrismus hat seine Grenzen. Denn Christ sein heißt auch anzuerkennen, daß Tiere Gottes Geschöpfe sind. Ob Benedikt das beim Treffen mit Angela Merkel deutlich gemacht hat, ist nicht überliefert. Aber mit Benedikt ist der Status quo nicht als mit dem christlichen Geist vereinbar zu bezeichnen. Christen müßten so gesehen zumindest dem Wohlergehen der sogenannten Nutztiere verpflichtet sein, eine Partei mit „C“ im Namen ebenso. Aber gerade hier siegt immer wieder die Lobby der Agrarindustrie. Das wird von den Grünen auch immer wieder ausgeschlachtet, weil hier in der Tat eine offene Flanke vorliegt. Was ist wichtiger: die Einsicht des Papstes oder die Meinung der Fleischindustrie? Einer C-Partei mit Rückgrat müßte die Antwort leichtfallen.

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