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Vorsatz und Tat

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Erstaunliches förderte kurz vor Silvester eine Umfrage in Redaktion und Verlag der JUNGEN FREIHEIT zutage. Alle Mitarbeiter wurden um Auskunft über ihre guten Vorsätze für das neue Jahr gebeten. Nur etwa ein Viertel der Kollegen fühlte sich überhaupt zu einer Antwort bemüßigt, der Rest hüllte sich in Schweigen – was angesichts eines Teils der Rückmeldungen vielleicht auch die klügere Variante war. So teilte ein Redakteur lapidar mit, er möchte „reich und schön“ werden; beides Wünsche, die ihm ziemlich sicher verwehrt bleiben dürften. Ein anderer schwankt zwischen „Deutschland retten“ und „Schreibtisch aufräumen“, wobei er zwischendurch auch noch Fontanes „Vor dem Sturm“ sowie Joseph Roths „Radetzkymarsch“ lesen will. Außerdem will er sein Gewicht korrigieren – nach oben, fünf Kilo mehr sollen’s werden. Ein dritter Kollege hingegen möchte sich mit einer Fastenkur und mehr Sport um mindestens diese fünf Kilo erleichtern. Ebenfalls (wieder mehr) Sport treiben wollen zwei Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich, dabei denkt einer von beiden auch über Nachwuchs nach. Eine Kollegin schließlich teilte mit, sie habe ihren guten Vorsatz bereits in die Tat umgesetzt, indem sie von einem „Atomstrom“- zu einem „Ökostrom“-Anbieter gewechselt sei. Ihr Kommentar: „Jetzt kann ich reinen Gewissens ins neue Jahr starten.“

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