Du sollst immer erreichbar sein“, lautet im Telekom munikationszeitalter das elfte Gebot. Nicht ständig erreichbar zu sein und andere ständig zu erreichen, ob im privaten oder im Geschäftsleben, kommt für viele einer mittelschweren Sünde gleich. Aktuellen Trendumfragen zufolge nehmen 70 Prozent der Deutschen selbst in den Urlaub ihr Mobiltelefon mit, 25 Prozent sogar ihr Notebook. Auch nur wenige Tage einmal nicht erreichbar zu sein (und andere nicht erreichen zu können), wird in unserer ganz auf Kommunikation ausgerichteten Gesellschaft offenbar als Defekt empfunden. Die Mitarbeiter in Verlag und Redaktion der JUNGEN FREIHEIT bilden da keine Ausnahme. Was es heißt, eine Zeitlang weder erreichbar zu sein noch andere erreichen zu können, wurde uns in der vergangenen Woche schmerzlich bewußt, als wir für zweieinhalb Tage von allen technischen Kommunikationseinrichtungen abgeschnitten waren. Telefon, Faxgerät, E-Post, Internet – nichts funktionierte mehr, alles war außer Betrieb gestellt. Doch bevor jetzt die Spekulationen und wilden Verschwörungstheorien ins Kraut schießen: Geschuldet war dieser Defekt einzig einem hausinternen Umzug. Keine große Sache also und nicht weiter der Rede wert. Thorsten Thaler
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