Trigema-Chef Wolfgang Grupp fordert die Politik auf, Wege aus der Energiepreis-Krise zu finden, und dabei Rücksicht auf Industrie und Verbraucher zu nehmen. „Frieren für den Frieden“ sei leicht gesagt, so Wolfgang Grupp im Interview mit der Wochenzeitung Junge Freiheit, „aber wir leben in Zeiten, in denen überall Kosten und Preise steigen – für viele Menschen ist das irgendwann zuviel! Es muß also etwas unternommen werden, um der Entwicklung entgegenzuwirken.“
Bei seinem Textilunternehmen Trigema seien die Ausgaben für Gas zeitweise um das Achtfache gestiegen. „Stellen Sie sich das mal über ein Jahr vor, das wären Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro zusätzlich. Soviel Gewinn machen wir gar nicht“, erklärt Grupp. Entlassung kämen bei Trigema nicht in Frage. „Wir versuchen es damit, erst mal bis Ostern die Nachtschicht einzustellen und in dieser Zeit die Gasturbine abzuschalten. So sparen wir 25 bis 30 Prozent“, erläutert der schwäbische Familienunternehmer. Die Politik sei aber dringend aufgefordert, etwas für die Entspannung der Lage zu tun.
Er denke an die Menschen in der Ukraine, „aber eben auch an die hier. Sie glauben doch nicht, daß wenn wir Putin kein Gas mehr abnehmen, er deshalb den Krieg einstellt“, so Grupp.
Deutschlands Atomausstieg sieht der Unternehmer kritisch. „Was ist eigentlich gewonnen, wenn Deutschland aus der Atomenergie aussteigt, um uns herum aber alle Kernkraftwerke bauen? Denn wenn eines davon platzt, sind wir genauso betroffen“, meint Grupp.
Redaktionen: Das Interview mit Trigema-Chef Wolfgang Grupp finden Sie in der neuen Ausgabe der JF >>> https://jungefreiheit.de/aktuelle-jf/