Wie Deutschland und die bayerische Landeshauptstadt München heute die ungarische Nationalmannschaft empfangen, ist würdelos und beschämend. Wann wurde das letzte Mal in dieser Aggressivität seitens politisch Verantwortlicher aber auch etablierter Medien Deutsche ermuntert, Ausländern mit derartiger Arroganz und nationaler Überheblichkeit zu begegnen?
Es ist verlogen und heuchlerisch, die Illumination des Münchner Fußballstadions in den Regenbogenfarben der Homosexuellenbewegung als Bekenntnis zu Menschenrechten und Toleranz schönzureden. In Wahrheit ist es die perfide Instrumentalisierung eines Sportereignisses für politische Zwecke.
Es geht um die demonstrative Demütigung der ungarischen Gäste stellvertretend für ihre Regierung. Es geht um die unsere Gäste beleidigende Demonstration eines anmaßenden moralischen Gefälles zwischen „uns“, den vermeintlich aufgeklärten, toleranten, friedliebenden Deutschen und „denen“, den vermeintlich rückständigen, reaktionären, antidemokratischen, homophoben Ungarn.
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Doch bei aller Begeisterung gibt es auch Stimmen, die vor der zunehmenden politischen Aufladung der Partie warnen. Zu ihnen zählt der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann. Der Wochenzeitung Junge Freiheit sagte er: „Wir sollten einfach mal aufhören, uns immer zum Lehrmeister Europas aufzuschwingen. Ich finde Orbans Politik auch nicht gut. Allerdings glaube ich, daß die Botschafterfunktion des Fußballs eher beschädigt wird, wenn sich am Ende ein ganzes Land an den Pranger gestellt fühlt.“ Orban sei nicht gleich Ungarn. „Ich hätte es begrüßt, wenn die Uefa vorab entschieden hätte, während der EM grundsätzlich alle Stadien in den Regenbogen-Farben anzustrahlen – das wäre ein starkes Signal gegen Homophobie gewesen. Daß das aber gezielt als Zeichen anläßlich des Spiels Deutschland gegen Ungarn gemacht werden soll, halte ich für kontraproduktiv. Diese Art von Symbolpolitik lehne ich ab, auch weil das neue Gräben zieht.“
Besorgt zeigte sich auch der Chefredakteur und Herausgeber der Budapester Zeitung, Jan Mainka. Mit falschen Informationen würde bewußt Stimmung gegen Ungarn gemacht, sagte er der Jungen Freiheit. „Im Zuge der aufgeheizten Stimmung werden in den sozialen Medien inzwischen Anschuldigungen über Ungarn behauptet, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Zum Beispiel, daß es massive Gewaltausbrüche von Rechtsextremen und Polizeikräften gegen LGBTQI-Anhänger gebe.“
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