BERLIN. Der berüchtigte Investment-Punker Gerald Hörhan sieht die „Welt der Weicheier“ heraufziehen, in der Verantwortung vermieden und Leistungsträger behindert werden. „Das Null-Bock-Niveau regiert. Die Wirtschaft erlahmt, die Bürger werden politisch desinteressiert. Die Unternehmen werden zu Kontrollkonzernen, der Staat zum Kontrollstaat“, erklärt der Punker und Multimillionär im Interview mit der heute in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT.
Ob es um Lärm, Rauchen, Terror, Tempo, Korruption oder Diskriminierung gehe – der Kontrollstaat stelle seine Bürger unter Generalverdacht. Konzerne würden in „vorauseilendem Gehorsam“ hauseigene Regeln erlassen, die noch weitergingen, als der Kontrollstaat verlange, so Hörhan.
Ursache sei das falsche Menschenbild des Staates, der alle Bürger gleichmachen wolle. Diese seien aber nicht gleich und daher zerstöre der Staat Freiheit und Individualität. „Inzwischen dominieren sozialistische Ideale und Überwachungsstaatsphantasien à la DDR-Staatssicherheit das Denken fast unseres ganzen politischen Personals“, erklärt der Erfolgsautor.