VÖLKLINGEN/SAARBRÜCKEN. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken prüft derzeit Hinweise, wonach der Polizistenmörder von Völklingen psychisch krank sein könnte. Beim festgenommenen Türken hätten sich Hinweise ergeben, „die möglicherweise auf psychische Beschwerden hindeuten könnten“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Welt.
„Valide Erkenntnisse zu etwaigen psychischen Erkrankungen“ gebe es bisher allerdings noch nicht. Der 18jährige Migrant hatte in der vergangenen Woche eine Tankstelle im saarländischen Völklingen mit einem Besteckmesser überfallen und dabei einen eintreffenden Polizisten nach einem Handgemenge mit dessen Dienstwaffe getötet (JF berichtete).
Wie nun bekannt wird, soll der Türke – der neben seinem türkischen auch einen deutschen Paß besitzt – 17mal auf sein Opfer geschossen haben. Der Polizist hatte zuvor einen Taser gegen den 18jährigen eingesetzt (JF berichtete). Der Polizist erlag seinen schweren Verletzungen und hinterließ zwei Kinder im Grundschulalter. Der genaue Tathergang, wie der Türke etwa an die Waffe des Polizisten kam, ist Teil der noch laufenden Ermittlungen.
Täter weiterhin im Krankenhaus
Derzeit wird der Todesschütze noch mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus behandelt. Wann er in eine Justizvollzugsanstalt überwiesen werden kann, ist noch unklar.
Die Ermordung hatte im Saarland und darüber hinaus große Betroffenheit ausgelöst. Innenminister Reinhold Jost (SPD) sprach von einem „jungen Kollegen, der im Einsatz für unsere Sicherheit sein Leben verloren hat“. Er sicherte den Angehörigen und der Polizei Unterstützung zu und kündigte eine genaue Aufarbeitung des Einsatzes an.
Entsetzen in der Politik
Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) äußerte ihre Trauer: „Ein junger Polizist ist aus dem Leben und aus seiner Familie gerissen worden. Wohl niemand kann sich das Leid der Angehörigen vorstellen.“
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte: „Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in Völklingen. Wir sind in tiefer Trauer verbunden mit den Angehörigen, Freunden und Kollegen des jungen Polizisten.“ Erschüttert reagierten ebenso die Gewerkschaft der Polizei sowie die CDU im Saarland. Deren Landesvorsitzender Stephan Toscani sprach von „tiefer Trauer und Bestürzung“ und kondolierte der Familie. GdP-Bundeschef Jochen Kopelke betonte: „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen.“ (ho)