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Sekundärmigration: Trotz Asyl in Griechenland stellen Hunderttausend Antrag in Deutschland

Sekundärmigration: Trotz Asyl in Griechenland stellen Hunderttausend Antrag in Deutschland

Sekundärmigration: Trotz Asyl in Griechenland stellen Hunderttausend Antrag in Deutschland

Eine Gruppe von etwa 520 Menschen wurde am frühen Mittwoch in der Nähe von Kreta gerettet und ging im Athener Hafen Lavrio von Bord. Nach Angaben der Küstenwache haben in diesem Jahr 7.300 Asylsuchende Kreta und die nahe gelegene Insel Gavdos erreicht, gegenüber weniger als 5.000 im Vorjahr. Allein seit Juni wurden mehr als 2.500 Ankünfte registriert. Um den Zustrom zu bewältigen, könnte die Regierung die nach der Migrationskrise 2015 auf dem Festland errichteten Lager wieder öffnen. Migranten erreichen Athen: Hunderttausende beantragen trotz Schutzstatus in Griechenland erneut in Deutschland Asyl. Foto: picture alliance / SIPA | VAFIADAKIS ARISTIDIS
Eine Gruppe von etwa 520 Menschen wurde am frühen Mittwoch in der Nähe von Kreta gerettet und ging im Athener Hafen Lavrio von Bord. Nach Angaben der Küstenwache haben in diesem Jahr 7.300 Asylsuchende Kreta und die nahe gelegene Insel Gavdos erreicht, gegenüber weniger als 5.000 im Vorjahr. Allein seit Juni wurden mehr als 2.500 Ankünfte registriert. Um den Zustrom zu bewältigen, könnte die Regierung die nach der Migrationskrise 2015 auf dem Festland errichteten Lager wieder öffnen. Migranten erreichen Athen: Hunderttausende beantragen trotz Schutzstatus in Griechenland erneut in Deutschland Asyl. Foto: picture alliance / SIPA | VAFIADAKIS ARISTIDIS
Migranten erreichen Athen: Hunderttausende beantragen trotz Schutzstatus in Griechenland erneut in Deutschland Asyl. Foto: picture alliance / SIPA | VAFIADAKIS ARISTIDIS
Sekundärmigration
 

Trotz Asyl in Griechenland stellen Hunderttausend Antrag in Deutschland

In Deutschland laufen zehntausende Asylverfahren von bereits in Griechenland anerkannten Flüchtlingen. Ihre Rückführung gilt nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nun als zulässig – umgesetzt ist das bislang aber kaum.
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BERLIN. Mehr als 110.000 Personen mit einem in Griechenland anerkannten Schutzstatus haben in Deutschland erneut Asyl beantragt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Zum Stichtag 30. September 2025 umfaßte diese Gruppe 110.696 Antragssteller – darunter 63.692 Männer und 47.004 Frauen. Unter ihnen befanden sich 1.248 unbegleitete Minderjährige.

Die meisten Antragsteller stammten aus Afghanistan (45.734), Syrien (36.312) und dem Irak (12.464). Weitere Herkunftsländer waren Somalia, die palästinensischen Gebiete, Iran, Jemen, Türkei und Sudan. Bei fast 5.000 Personen blieb das Herkunftsland ungeklärt.

Deutschland darf nach Griechenland zurückweisen

Seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. April 2025 kann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) diese Anträge weitgehend als unzulässig ablehnen. Das Gericht hatte entschieden, daß alleinstehenden, gesunden und arbeitsfähigen Schutzberechtigten in Griechenland keine unmenschlichen oder erniedrigenden Lebensbedingungen drohen.

Auf dieser Grundlage hat das Bamf seine Entscheidungspraxis umgestellt. In einem Rundschreiben vom 25. April 2025 ordnete die Behörde an, Asylanträge „hinreichend gesunder, arbeitsfähiger, körperlich belastbarer Personen, insbesondere Männer“ grundsätzlich nach Paragraph 29 Absatz 1 Nummer 2 Asylgesetz als unzulässig zu bewerten. Nur bei besonderer Verletzlichkeit – etwa Krankheit, Schwangerschaft oder Betreuungspflichten – soll eine inhaltliche Prüfung erfolgen.

Bruchteil der Entscheidungen rechtskräftig

Bis Ende September hat das Bundesamt 17.283 solcher Unzulässigkeitsentscheidungen getroffen, davon 9.462 bereits rechtskräftig. In den meisten Fällen handelte es sich um Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren. Die größten Gruppen unter ihnen stammten aus Syrien und Afghanistan.

Nach Einschätzung der Bundesregierung droht dieser Personengruppe bei einer Rückkehr nach Griechenland keine existentielle Notlage. Damit könnten die über 110.000 anhängigen Verfahren von Schutzberechtigten aus Griechenland künftig weitgehend scheitern. (sv)

Migranten erreichen Athen: Hunderttausende beantragen trotz Schutzstatus in Griechenland erneut in Deutschland Asyl. Foto: picture alliance / SIPA | VAFIADAKIS ARISTIDIS
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