Anzeige
Anzeige

Bayern: So schnell werden Deutsche in bayerischen Schulen zur Minderheit

Bayern: So schnell werden Deutsche in bayerischen Schulen zur Minderheit

Bayern: So schnell werden Deutsche in bayerischen Schulen zur Minderheit

Ein ausländischer Schüler meldet sich in einer Grundschulklasse.
Ein ausländischer Schüler meldet sich in einer Grundschulklasse.
Schulkind mit Migrationshintergrund: „Integration statt Separation“. Foto: picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Bayern
 

So schnell werden Deutsche in bayerischen Schulen zur Minderheit

In Bayern sprechen mittlerweile zahlreiche Schüler nicht Deutsch als Muttersprache. In vielen Schulklassen stellen diese Kinder sogar die Mehrheit. Das bayerische Kultusministerium nennt jetzt genaue Zahlen.
Anzeige

MÜNCHEN. In fast jeder fünften bayerischen Schulklasse sind deutsche Muttersprachler mittlerweile in der Minderheit. Das geht aus einer Auskunft des bayerischen Kultusministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Markus Walbrunn hervor. Demnach sind insgesamt 10.555 Regelklassen betroffen.

Die Zahl bezieht sich auf das vergangene Schuljahr 2024/25. Zugleich hatten 257 Regelschulklassen an allgemeinbildenden Schulen im vergangenen Schuljahr keinen einzigen Schüler mit Deutsch als Muttersprache.

Schulklassen mit 100 Prozent Migrationshintergrund

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf den Migrationshintergrund der Schüler. In 11.110 Regelklassen sind Schüler ohne Migrationshintergrund mittlerweile in der Minderheit. Das entspricht einem Anteil von 18,5 Prozent an allen Klassen. In 320 Regelschulklassen beträgt der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund sogar 100 Prozent.
Fußball und Schiedsrichter: JF+ abonnieren
Der AfD-Abgeordnete Walbrunn bezeichnete die Zahlen als „Weckruf für Bayern“. Wer zu Hause kein Deutsch spreche, werde sich „nicht nur selbst schwerer tun, dem Unterricht zu folgen, er gefährdet letztlich auch den Bildungserfolg seiner Klassenkameraden durch die zusätzliche Aufmerksamkeit, die ihm seitens der Lehrer gewidmet werden muß“.

Der „Söder-Regierung“ kreidete der Abgeordnete an, daß sie „mit leeren Integrationsversprechen“ prahle. Zugleich würden „unsere Kinder in den eigenen Klassenzimmern zur Minderheit“.

Ministerium sieht „Chance für Lernende und Lehrende“

Das Kultusministerium bezeichnet „kulturelle Vielfalt im schulischen Kontext“ in der Auskunft als „Alltag, Herausforderung und Chance für Lernende und Lehrende“. Bayern setze dabei auf „vielfältige kind- und begabungsgerechte Bildungsangebote und somit auf Integration statt Separation“. Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit unzureichenden Deutschkenntnissen würden „mit verschiedenen Förderprogrammen und Ressourcen unterstützt“.

Bundesbildungsministerin Karin Prien hatte sich im Sommer offen dafür gezeigt, Quoten für Schüler mit Migrationshintergrund einzuführen. „Ich finde, da macht es immer Sinn, sich die Erfahrungen aus anderen Ländern anzugucken, ob das 30 Prozent oder 40 Prozent dann am Ende sind“, sagte die Christdemokratin (die JF berichtete). (ser)

Schulkind mit Migrationshintergrund: „Integration statt Separation“. Foto: picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles