BERLIN. Für die bessere Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in anderen Ländern stellt die Bundesregierung eine Milliarde Euro zur Verfügung. Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat diese Summe für die Finanzierungsrunde von 2026 bis 2028 für einen globalen Fonds zugesagt.
„Damit setzen wir ein wichtiges Zeichen: Deutschland wird sich weiter engagieren, um Menschen weltweit vor Krankheiten zu schützen“, sagte Alabali Radovan am Wochenende in Berlin. Es handle sich nicht nur um „ein Gebot der Menschlichkeit, sondern auch ein Gebot der Vernunft“, erklärte die Ministerin.
Krankheitserreger würden nicht an Grenzen halt machen, betonte sie. Jeder in den Fonds investierte Euro zahle sich aus. Er stärke die Gesundheitssysteme der anderen Länder: „Damit retten wir Millionen Leben.“ Mit dem Geld erläßt Deutschland den von der Zahlung profitierenden Partnerländern gleichzeitig 100 Millionen Euro Schulden.
Für Gesundheit müssen Deutsche immer mehr bezahlen
Erst Ende September hatte Alabali Radovan verkündet, 11,8 Milliarden Euro Steuergelder für den Klimaschutz in anderen Ländern bereitzustellen (die JF berichtete).
In Deutschland müssen sich die gesetzlich Krankenversicherten erneut auf höhere Beiträge und geringere Leistungen einstellen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant, verschreibungspflichtige Medikamente, Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte, häusliche Krankenpflege sowie Fahrtkosten für Patienten um etwa 50 Prozent zu verteuern, wie am Wochenende bekannte wurde (die JF berichtete).
Der 2002 gegründete Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, in den die Bundesregierung die Milliarde Euro einzahlt, ist der größte Zuschußgeber im Gesundheitsbereich für ärmere Länder. Er finanziert sich aus Mitteln von Regierungen, Stiftungen und privaten Gebern. Aktuell läuft die achte „Wiederauffüllrunde“, bei der Geber neue Mittel zusagen können. (fh)