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„Uns droht eine katastrophale Lage“: Experte warnt vor eskalierender Clan-Gewalt

„Uns droht eine katastrophale Lage“: Experte warnt vor eskalierender Clan-Gewalt

„Uns droht eine katastrophale Lage“: Experte warnt vor eskalierender Clan-Gewalt

Das Bild zeigt die beiden Clan-Chefs Mahmoud Al-Zein und Arafat Abou Chaker.
Das Bild zeigt die beiden Clan-Chefs Mahmoud Al-Zein und Arafat Abou Chaker.
Die Clan-Chefs Mahmoud Al Sein (links) und Arafat Abou Chaker: Politikwissenschaftler warnt vor Verfestigung krimineller Strukturen. Fotos: picture-alliance/ dpa | DB Pool / picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
„Uns droht eine katastrophale Lage“
 

Experte warnt vor eskalierender Clan-Gewalt

Ein arabischstämmiger Politikwissenschaftler plädiert für eine harte Linie gegen Clan-Kriminelle. Es brauche „hochrepressive Maßnahmen“ – inklusive Abschiebungen. Andernfalls drohe Deutschland eine Katastrophe.
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ERLANGEN. Der Politikwissenschaftler Mahmoud Jaraba hat sich für konsequentere Abschiebungen von Clan-Kriminellen ausgesprochen. „Die meisten Straftäter bleiben und entwickeln ein intensives Täter-Profil. Dafür müssen wir eine politische Lösung finden, weil diese Leute nichts so fürchten wie eine Abschiebung.“ Abschiebungen würden auch präventiv Verbrechen verhindern und abschreckend wirken, sagte Jaraba der Schwäbischen Zeitung.

Generell brauche es „hochrepressive Maßnahmen“ zur Bekämpfung von Kriminalität – besonders bei jungen Delinquenten. Bei vielen dominiere die Vorstellung, „daß sie machen könnten, was sie wollen, ohne Konsequenzen zu spüren“. Es gebe Jugendliche, „die begehen 20, 30 Straftaten, bevor sie erwischt oder verurteilt werden. Das ist ein großes Problem“.

Clan-Kriminalität inzwischen bundesweites Phänomen

Insgesamt habe das Problem Clan-Kriminalität in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen, bemerkte der Clan-Experte. Die Aktivitäten der Kriminellen beschränkten sich nicht mehr auf Städte wie Berlin, Essen und Hannover, es gebe „einen deutlichen Anstieg krimineller Aktivitäten sowie das Entstehen neuer krimineller Gruppen in Regionen wie Stuttgart, Hamburg oder Nürnberg“. Sämtliche Institutionen, ob Justiz oder Sozialarbeiter, seien „überfordert“. Jarabas Warnung: „Wir werden in den kommenden Jahren einen weiteren Anstieg der Kriminalität erleben, uns droht eine katastrophale Lage.“

Vor allem bei Syrern sei es nicht ungewöhnlich, daß bereits elf- oder zwölfjährige kriminell werden. Deshalb brauche es die Schulen zur Präventionsarbeit und zur Vermittlung von Bildung. „Wenn die Kinder keinen Schulabschluß machen, entwickeln sie auch keine sozialen Beziehungen, dann bleibt ihnen nur die Straße oder der Bahnhof“, warnte Jaraba.

Zudem warf Jaraba den Verantwortlichen vor, nichts aus der Vergangenheit gelernt zu haben. „Die Großfamilien aus dem Libanon und der Türkei kamen in den 1980er- und 1990er-Jahren als Flüchtlinge zu uns. Sie durften über lange Zeit nicht arbeiten, hatten große Schwierigkeiten, sich zu integrieren, und so entstanden kriminelle Strukturen. Bei solchen Gruppen sprechen wir von Zehntausenden – bei den Syrern jedoch von fast einer Million, die bereits hier sind. Und wir sehen, daß sich die gleichen Prozesse wie damals wiederholen.“ (st)

Die Clan-Chefs Mahmoud Al Sein (links) und Arafat Abou Chaker: Politikwissenschaftler warnt vor Verfestigung krimineller Strukturen. Fotos: picture-alliance/ dpa | DB Pool / picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
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