GELSENKIRCHEN. Am Sonntagabend ist es zu einer blutigen Auseinandersetzung in einer großen migrantischen Gruppe in Gelsenkirchen gekommen. Am selben Tag hatte die Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten in der Ruhrpott-Stadt stattgefunden, die die SPD-Politikerin Andrea Henze mit 66,9 Prozent gegen Norbert Emmerich von der AfD (33,1 Prozent) gewann. (Lesen Sie hier das JF-Interview mit ihm.)
Zunächst war die Gruppe an der Pommernstraße im Stadtteil Bismarck in lautstarken Streit geraten, wie die Polizei meldet. Dieser eskalierte dann in einer Auseinandersetzung, in der die Männer und Frauen zunächst Schläge und Tritte, später dann Messer, Elektroschocker und Baseballschläger einsetzten. Laut Polizei wurden fünf Beteiligte, darunter eine Frau, schwer, vier davon sogar lebensgefährlich verletzt. Einer mußte noch am Tatort wiederbelebt werden, sein Zustand ist nach wie vor kritisch.
Gelsenkirchen: Zahlreiche Unterstützter strömen hinzu
Die Gelsenkirchener Polizei bat die Polizeien mehrerer anderer Ruhrgebiets-Städte um Verstärkung und löste einen Großeinsatz aus. Beamte trafen nach und nach am Tatort ein. Sie stießen auf eine unübersichtliche Lage, weil immer mehr Angehörige und Bekannte der Messerstecher zur Pommernstraße strömten, sich aggressiv zeigten und den Einsatzort regelrecht belagerten. Auch einen Hubschrauber setzten die Beamten ein.
Einen Bezug zur Clankriminalität kann die Polizei laut Bild-Zeitung derzeit nicht ausschließen. Drei Männer und drei Frauen konnten die Polizisten festnehmen. Sie ermittelt unter anderem wegen eines Tötungsdeliktes. Die Hintergründe der „Tumultlage“, wie die Polizei das Geschehen nennt, sind bislang unklar. Möglich ist ein Familienstreit. (fh)