DÜSSELDORF. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zum Ziel erklärt, die Bundeswehr zur schlagkräftigsten konventionellen Armee Europas zu machen. Laut dem aktuellen „Global Firepower Index“ liegt Deutschland bereits auf Platz vier in Europa, hinter Großbritannien, Frankreich und Italien. Weltweit rangiert die Bundesrepublik auf Platz 14.
Der Index bewertet die Fähigkeit zur konventionellen Kriegsführung anhand militärischer, logistischer und wirtschaftlicher Kriterien. Dabei wird unterschieden zwischen leichten und schweren Waffensystemen: Letztere umfassen unter anderem Kampfpanzer, Fregatten und Kampfflugzeuge.
2024 standen der Bundeswehr rund 72 Milliarden Euro zur Verfügung, inklusive Sondervermögen. Der Großteil floss in Personal und Verwaltung – nur ein Drittel in die militärische Beschaffung, die sich zudem über Jahre hinziehen kann. Ende 2024 waren rund 1.700 Projekte in Bearbeitung. Beschafft wurden unter anderem zwei Fregatten der Klasse 126 und 105 Kampfpanzer Leopard 2A8.
Deutschland will um mehr als 200 Milliarden Euro aufrüsten
Zur Beschleunigung will die Regierung ein Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetz auf den Weg bringen. Außerdem ist ein mehrjähriger Investitionsplan geplant, da eine Legislaturperiode kaum ausreiche, um Großprojekte umzusetzen. Außenminister Johann Wadephul (CDU) schlug eine Anhebung des Verteidigungsetats auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor – das entspräche rund 225 Milliarden Euro jährlich. Die JUNGE FREIHEIT berichtete.

Offen bleibt jedoch, wie Deutschland konkret zur stärksten Armee Europas werden will – nicht zuletzt, da auch andere Staaten massiv aufrüsten. Merz betonte, das Ziel sei eine Abschreckungskraft, die Waffen überflüssig macht: Europa müsse so stark sein, „daß wir unsere Waffen niemals einsetzen müssen“. (rr)