LEPPERSDORF. Seit den frühen Morgenstunden haben Dutzende Radikale der Tierschutzgruppe „Animal Rebellion“ die Zufahrtsstraßen zum Müllermilch-Werk in Leppersdorf (Landkreis Bautzen) blockiert. Einige klebten sich gegen 5.30 Uhr direkt auf die Fahrbahn, andere stellten Transparente mit Aufschriften wie „Kuhmilch den Kälbern“ auf.
Der Betrieb der zur Müller-Gruppe gehörenden Molkerei, die täglich rund 4,7 Millionen Liter Frischmilch verarbeitet, war zeitweise erheblich behindert. Die Polizei war vor Ort, die Versammlung war nach Angaben der Polizeidirektion Görlitz nicht angemeldet.
Laut den Extremisten lehnen sie sämtliche Tierprodukte als „Gewaltprodukte“ ab und fordern eine rein vegane Ernährung. Nach Angaben der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag werfen die Blockierer dem Unternehmen zudem vor, „AfD-nah“ zu sein.
AfD: Tierschutz-Chaoten werden mit Samthandschuhen angefaßt
Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD im Landtag, Frank Peschel, kritisierte, die Landesregierung gehe zu milde gegen „militante Linksextremisten“ vor: „Wann begreift CDU-Innenminister Armin Schuster endlich, daß es seine Aufgabe ist, unsere sächsischen Unternehmen vor militanten Linksextremisten zu schützen? Meiner Meinung nach hätte die Polizei die Blockade in Leppersdorf problemlos auflösen können. Doch leider werden Linksextremisten, die Unternehmen schädigen, in Sachsen mit Samthandschuhen angefaßt.“
Peschel verwies zudem auf frühere Angriffe, etwa gegen das Bauunternehmen Hentschke oder die Blockade von DHL am Flughafen Leipzig, bei der ein Millionenschaden entstanden sei. (rr)