BERLIN. Das ARD-„Sommerinterview“ mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel ist am Samstag beinahe im Lärm einer linken Gegendemo untergegangen. Das Gespräch, das im Regierungsviertel an der Spree im Open-Air-Format stattfand, wurde von Protesten begleitet, die von Trillerpfeifen, Hupen und lauter Musik mit Anti-AfD-Slogans aus dem benachbarten Spreeraum stammten.
Unfassbare Szenen beim ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel: Linksradikale Chaoten brüllen die ganze Zeit „Scheiß AfD“ und stören mit Hupen und Trommeln. Der Sender verlegt nicht in ein Studio, der Moderator ordnet die Störung nicht ein, der Ton wird nicht abgeregelt. pic.twitter.com/2z8ruhs9cq
— Dieter Stein (@Dieter_Stein) July 20, 2025
Die Berliner Polizei gab bekannt, daß hinter der Aktion die radikal linke Gruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ stecke, die einen Bus, den sogenannten Adenauer SRP+, mit starken Lautsprechern ausgestattet hatte, um die Protestaktion zu organisieren. Auf X hatte die Gruppe dazu aufgerufen, das Interview „unbedingt anzuschauen“. Neben dem Bus demonstrierte noch eine kleinere Gruppe von Menschen.

Im Anschluß an das Interview feierte das „Zentrum für Politische Schönheit“ seine Aktion auf X. Es handele sich um „das beste Sommerinterview, das die ARD je mit Faschisten geführt“ habe.
BREAKING: Das beste Sommerinterview, das die ARD je mit Faschisten geführt hat. Ausgerechnet in dem Land, in dem der politische Rechtsextremismus für die schlimmsten Katastrophen in der Menschheitsgeschichte verantwortlich ist.
Heute, 18 Uhr bei der ARD. 🚀🚀🚀 pic.twitter.com/7fQhCUgXUE— Zentrum für Politische Schönheit (@politicalbeauty) July 20, 2025

Weidel konnte die Fragen teilweise nicht verstehen
Weidel mußte sich während des Gesprächs mit Moderator Markus Preiß teilweise nach vorn beugen, um die Fragen verstehen zu können. Preiß erklärte im Livestream der ARD, daß es durch die Lautstärke der Proteste erschwert gewesen sei, das Interview zu führen, und er das Gespräch nicht in guter Erinnerung behalten werde. Ursprünglich war die Ausstrahlung des Interviews für 18 Uhr im Ersten vorgesehen, es wurde jedoch bereits vorher live im Internet übertragen.
Auf X kommentierte die Politikerin die Ereignisse später mit den Worten: „So sieht es übrigens aus, wenn die Tagesschau ein Sommerinterview mit der AfD im CDU-regierten Berlin führt – während im Hintergrund der NGO-Chor protestiert.“
So sieht es übrigens aus, wenn die #tagesschau ein #Sommerinterview mit der AfD im CDU-regierten Berlin führt – während im Hintergrund der NGO-Chor protestiert. Einschalten ab 18 Uhr in der ARD – da gibts das ganze Interview zu „hören“… pic.twitter.com/aY7AQVHOmU
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) July 20, 2025
Laut Polizei nahmen etwa 25 Personen an der nicht angemeldeten Aktion teil. Die Polizei beendete die Demonstration, Festnahmen gab es nicht. (lb)