HAGEN. In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Freitag eine Großrazzia gegen das kriminelle Clan-Milieu durchgeführt. In Hagen und im Märkischen Kreis rückten Spezialeinheiten mit Spürhunden gegen insgesamt sechs Objekte vor, wie die Bild-Zeitung berichtet. Gegen die mutmaßlichen Mitglieder des arabischen Omeirat-Clans liegt der Verdacht des illegalen Waffenbesitzes und des Drogenhandels vor.
Polizeisprecher Sebastian Hirschberg bestätigte den Einsatz: „Wir durchsuchen aktuell mehrere Objekte. Es geht um den Verdacht auf illegale Waffen und Betäubungsmittel.“ Die Durchsuchung werde gemeinsam vom Spezialeinsatzkommando, einer Hundertschaft und der Wuppertaler Polizei durchgeführt. Zu Festnahmen soll es bislang nicht gekommen sein.
Omeirat-Clan kämpft gegen Konkurrenz
Der Omeirat-Clan soll seit mehreren Jahren zu den mächtigsten kriminellen Großfamilien Deutschlands gehören (JF berichtete). Vergangene Woche war in Berlin ein Mitglied des Clans wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu 17 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden – da der Mann Berufung einlegte, blieb er jedoch auf freiem Fuß.
Zuvor hatte der Mann einem unbeteiligten Passanten vor einem Friseursalon in Berlin-Neukölln ein Springmesser in den Oberkörper gerammt. Der Grund: Das Opfer hatte versucht, einen Streit zu schlichten.
Bereits 2023 hatten Behörden davor gewarnt, daß der Omeirat-Clan sein Terrain mit Gewalttaten gegen kriminelle Neuankömmlinge aus Syrien verteidige. Es entstehe ein Kampf um die Kontrolle über Schleusergruppen auf dem Balkan, um den örtlichen Drogenhandel und Einnahmen aus illegaler Prostitution. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach von einer „Pulverfaß-Mentalität“, die sich im Ruhrgebiet breitmache. (lb)