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Intrigen um Mißbrauchsvorfall: Fall Gelbhaar: Haben Grüne die Zeugin gegen ihn nur erfunden?

Intrigen um Mißbrauchsvorfall: Fall Gelbhaar: Haben Grüne die Zeugin gegen ihn nur erfunden?

Intrigen um Mißbrauchsvorfall: Fall Gelbhaar: Haben Grüne die Zeugin gegen ihn nur erfunden?

Fühlt sich bestätigt: Die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar scheinen nicht mehr zu halten zu sein. FOTO:picture alliance / Jörg Carstensen
Fühlt sich bestätigt: Die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar scheinen nicht mehr zu halten zu sein. FOTO:picture alliance / Jörg Carstensen
Fühlt sich bestätigt: Die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar scheinen nicht mehr zu halten zu sein. Foto: picture alliance / Jörg Carstensen
Intrigen um Mißbrauchsvorfall
 

Fall Gelbhaar: Haben Grüne die Zeugin gegen ihn nur erfunden?

Die schweren Vorwürfe gegen einen Grünen-Politiker scheinen sich in Luft aufzulösen- der Grund dafür hat es ihn sich: Die Hauptzeugin existiert wohl nicht.
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BERLIN. Der Fall Stefan Gelbhaar (Grüne) hat eine neue Wende. Kurz vor Jahresende wurden schwere Vorwürfe gegen den Politiker erhoben: K.O.-Tropfen, ein Übergriff auf dem Weg zur S-Bahn und ein erzwungener Kuß. Nun verdichten sich Anzeichen, daß die Hauptzeugin gegen ihn gar nicht existiert.

Die Glaubwürdigkeit der Hauptzeugin, die sich „Anne K.“ nannte, rückt ins Zentrum. Nach intensiven Recherchen des rbb besteht der Verdacht, daß es diese Person womöglich gar gibt. Stattdessen könnte sich hinter dem Namen eine Grünen-Politikerin verbergen, die unter falschem Namen aufgetreten ist – inklusive eidesstattlicher Erklärung. Die Verdächtige weist diese Anschuldigungen zwar zurück, kann jedoch nicht belegen, daß „Anne K.“ echt ist.

Für Stefan Gelbhaar sind das gute Nachrichten. Die schwerwiegenden Vorwürfe, die maßgeblich auf „Anne K.“ basierten, drohen wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Der Grünen-Politiker, der die Anschuldigungen von Anfang an bestritt, hatte dennoch unter dem öffentlichen Druck auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

Grünen-Ombudsstelle unter Verdacht

Besonders brisant: Die Grünen-interne Ombudsstelle, die anonyme Hinweise sammelte, prüft inzwischen, ob nicht auch andere Vorwürfe von derselben falschen Identität stammen könnten. Stefan Gelbhaar selbst sieht sich bestätigt: „Ich habe immer gesagt, daß diese Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen. Ich wehre mich dagegen – und das erfolgreich.“ Zugleich räumte er ein, sich nicht in jeder Situation angemessen verhalten zu haben, gelobte jedoch Besserung.

Profitierte von der Intrige gegen Gelbhaar: Habecks Wahlkampfmanager Andreas Audretsch. Foto:picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Profitierte von der Intrige gegen Gelbhaar: Habecks Wahlkampfmanager Andreas Audretsch.
Foto:picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Politisches Nachspiel

Die Affäre hat auch parteipolitische Wellen geschlagen. Nach dem Rückzug Gelbhaars rückte Andreas Audretsch auf seinen Listenplatz vor. Audretsch, ein enger Vertrauter von Vizekanzler Robert Habeck, trat damit stärker ins Rampenlicht, was Spekulationen über parteiinterne Intrigen befeuerte.
Ein Grünen-Mitglied äußerte sich gegenüber Bild kritisch: „Was hier passiert, ist ein Desaster für die Partei. Verglichen damit war der Baerbock-Wahlkampf 2021 ein harmloses Stolpern.“

Fühlt sich bestätigt: Die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar scheinen nicht mehr zu halten zu sein. Foto: picture alliance / Jörg Carstensen
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