BERLIN. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Wiederherstellung des ursprünglichen Namens des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) bekanntgegeben. Auch wurde die Einrichtung in den Geschäftsbereich seines Ministeriums überführt. „Erinnerung und Gedenken an Flucht und Vertreibung bleiben zentrale Aufgaben. Mit der Rückbenennung machen wir diesen Auftrag wieder sichtbar“, betonte Dobrindt am Mittwoch. Dies Umbenennung war bereits am 28. November erfolgt.
Sein Parteikollege und Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen, Bernd Fabritius (CSU), begrüßte den Erlaß. „Damit wurde eine der Fehlentscheidungen der Vorgängerregierung im Bereich der Pflege und Erforschung des kulturellen Erbes der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler korrigiert.“ Daß das BKGE wieder den Schwerpunkt seines Auftrages im Namen trage, sei „ein wichtiges Bekenntnis“ zur Geschichte der Deutschen im östlichen Europa als Teil des „gesamtdeutschen und europäischen“ Kulturerbes.
Vorgänger setzten Vertriebene mit Spätaussiedlern gleich
Im September 2023 hatte die Ampel-Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die Umbenennung des seit 1989 tätigen Instituts in „Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europas“ genehmigt (JF berichtete). Demnach sei es die Folge einer gewachsenen „allgemeinen Sprach- und Osteuropakompetenz“ gewesen, die „im gegenseitigen Einvernehmen“ beschlossen worden sei.
Das Institut selbst setzte sich daraufhin zum Ziel, „Migrationen und kulturelle Interferenzräume“ als Teil des „gemeinsamen Erbes“ zu untersuchen. Fluchtbewegungen und Zwangsmigration im Zuge des Zweiten Weltkrieges seien für die Bundesrepublik, die DDR und das wiedervereinigte Deutschland ebenso prägend gewesen wie die Ankunft der Spätaussiedler. „Die Geschichten dieser Menschen sind für uns nicht Vergangenheit, sondern Teil der postmigrantischen Gegenwart Deutschlands“, heißt es derzeit noch auf der Seite des BKGE.
Kritik daran kam damals unter anderem von Fabritius. „Unser Schicksal paßt wohl nicht mehr zum ideologischen Zeitgeist einer von ‚Mobilität und Migration geprägten Einwanderungsgesellschaft‘“, sagte der damalige Chef des Bundes der Vertriebenen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. (kuk)







