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Frauenfußball: „Die erinnern mich an Zehntklässlerinnen“ – Radiomoderator gefeuert

Frauenfußball: „Die erinnern mich an Zehntklässlerinnen“ – Radiomoderator gefeuert

Frauenfußball: „Die erinnern mich an Zehntklässlerinnen“ – Radiomoderator gefeuert

Solchen Szenen kann der Moderator nichts abgewinnen: Steph Catley (Australien, #07) im Zweikampf mit der deutschen Vivien Endemann. FOTO:picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand
Solchen Szenen kann der Moderator nichts abgewinnen: Steph Catley (Australien, #07) im Zweikampf mit der deutschen Vivien Endemann. FOTO:picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand
Solchen Szenen kann der Moderator nichts abgewinnen: Steph Catley (Australien, #07) im Zweikampf mit der deutschen Vivien Endemann. FOTO:picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand
Frauenfußball
 

„Die erinnern mich an Zehntklässlerinnen“ – Radiomoderator gefeuert

Radiomoderator und Komiker Marty Sheargold begeht ein verbales Foul gegen den Frauenfußball. Entrüstete Australier werfen ihm einen misogynen Ausfall vor – und zeigen ihm die rote Karte. Job und Karriere sind weg.
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CANBERRA. Der australische Radiomoderator Marty Sheargold hat sich mit einer Tirade gegen die Frauen-Nationalmannschaft seines Landes ins Abseits manövriert – und das offenbar endgültig. Der Sender Triple M trennte sich nach öffentlichem Aufschrei von ihm.

Sheargold, der neben seiner Radiotätigkeit auch als Stand-up-Comedian und Schauspieler bekannt ist, zog diese Woche in seiner Sendung über die Fußballerinnen her, nachdem diese ihre ersten beiden Spiele im SheBelieves Cup in den USA verloren hatten. „Die erinnern mich an Zehntklässlerinnen“, ätzte er. „Ständig Zickereien, Freundschaftsdramen: ‚Der Trainer haßt mich, ich hasse das Training, und Michelle ist eine Schlampe.‘“

Damit nicht genug: Sheargold ließ sich weiter zu fragwürdigen Äußerungen hinreißen, in denen er erklärte, er würde lieber selbst sein Geschlechtsteil mit Hammer und Nagel verstümmeln, als den Frauen bei der Asienmeisterschaft 2025 zuzusehen.

Regierungschef kritisiert den Moderator

Seine Worte schlugen hohe Wellen. So verurteilte sogar Premierminister Anthony Albanese die Äußerungen von Sheargold. Beim Radiosender Nova100 stellte der Regierungschef klar: „Das waren schockierende Kommentare.“ Es sei völlig inakzeptabel, daß jemand so etwas überhaupt denke, geschweige denn ausspreche. Die Äußerungen seien nicht witzig, sondern beleidigend, betonte Albanese.

Die australische Hockey-Nationalspielerin Rosie Malone teilte einen Mitschnitt von Sheargolds Ausbruch auf Instagram und schrieb: „Ich weiß wirklich nicht, was mit der Welt nicht stimmt.“ Sie zeigte sich bestürzt darüber, daß derartige Aussagen zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurden: „Ich dachte nur an all die jungen Mädchen, die im Auto sitzen, auf dem Weg zum Training oder nach Hause, und so etwas hören. Ich war fassungslos.“

Moderator knickt ein

Nach wachsendem öffentlichen Druck ruderten Sheargold und Triple M zurück. Auf dem Instagram-Kanal seiner Show veröffentlichte der Moderator eine Entschuldigung: „Jede Comedy kann mal daneben gehen, und ich verstehe, daß meine Kommentare Anstoß erregt haben. Dafür entschuldige ich mich aufrichtig.“ Auch Triple M distanzierte sich und erklärte, Sheargolds Äußerungen entsprächen nicht den Werten des Senders.

Auch der australische Fußballverband äußerte sich und verurteilte die Aussagen scharf: „Solche Bemerkungen schmälern nicht nur die außergewöhnlichen Leistungen unseres Frauen-Nationalteams, sondern verkennen auch ihren tiefgreifenden Einfluß auf den australischen Sport und die Gesellschaft.“ Der Verband erinnerte daran, daß Medien eine Verantwortung trügen, respektvolle und konstruktive Debatten über den Frauenfußball zu führen.

Am Mittwochabend blieb Sheargold seiner Sendung bereits fern, wenig später bestätigte Triple M in einer gemeinsamen Erklärung mit ihm, daß man sich einvernehmlich getrennt habe. „Ich verstehe voll und ganz die Tragweite meiner Äußerungen“, ließ Sheargold verlauten. „Ich entschuldige mich aufrichtig bei den Spielerinnen und allen, die ich verletzt habe.“ (rr)

Solchen Szenen kann der Moderator nichts abgewinnen: Steph Catley (Australien, #07) im Zweikampf mit der deutschen Vivien Endemann. FOTO:picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand
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