Die Meldung verbreite sich rasend. Zwei der rund 50 am Montag nach Deutschland eingeflogenen Afghanen sollen den Anschlußflug in Istanbul verpaßt haben, weil sie noch „shoppen“ waren. So berichtete es die Bild-Zeitung und auch die JUNGE FREIHEIT. Die Kritik daraufhin war insbesondere in den sozialen Netzwerken groß.
Nun stellt sich der Fall jedoch anders dar. „Die Darstellung, daß ein Weiterflug aufgrund von Einkäufen verpaßt wurde, entspricht nicht den Tatsachen“, heißt es aus dem Auswärtigen Amt auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT. „Infolge einer mehr als einstündigen Verspätung des Fluges aus Islamabad nach Istanbul und eines fehlenden, zuvor angemeldeten Rollstuhls, konnten eine ältere, in ihrer Mobilität eingeschränkte, Programmteilnehmerin sowie ihre Begleiterin den Anschlußflug in Istanbul nicht erreichen.“
Zudem betonte das Ministerium, eingeflogenen Afghanen werde vor der Reise kein Geld ausgezahlt. Die beiden Afghanen haben Deutschland mittlerweile erreicht und werden im Aufnahmelager im niedersächsischen Friedland untergebracht. Sie sind Teil des Bundesaufnahmeprogramms für „besonders gefährdete Afghanen“.