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Beten für mehr freie Tage: Christliche Feiertage streichen, weil Kirchen die Gläubigen davonlaufen?

Beten für mehr freie Tage: Christliche Feiertage streichen, weil Kirchen die Gläubigen davonlaufen?

Beten für mehr freie Tage: Christliche Feiertage streichen, weil Kirchen die Gläubigen davonlaufen?

Feiertage. So sehen viele Gotteshäuser auch am Sonntag aus. Immer mehr Deutsche treten aus der Kirche aus. Symbolbild: IMAGO / Sven Simon
Feiertage. So sehen viele Gotteshäuser auch am Sonntag aus. Immer mehr Deutsche treten aus der Kirche aus. Symbolbild: IMAGO / Sven Simon
So sehen viele Gotteshäuser auch am Sonntag aus. Immer mehr Deutsche treten aus der Kirche aus. Foto: IMAGO / Sven Simon
Beten für mehr freie Tage
 

Christliche Feiertage streichen, weil Kirchen die Gläubigen davonlaufen?

Wirtschaftsverbände fordern: weniger Feiertage, mehr Leistung. Selbst Ostern und Weihnachten sollen weg. Kirchen laufen Sturm, die Politik ist gespalten.
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BERLIN. Mehrere Wirtschaftsverbände, darunter „Die Familienunternehmer“ und die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ (VBW), haben sich angesichts sinkender Kirchenmitgliedschaften und stagnierender Wirtschaftsleistung für weniger arbeitsfreie Feiertage ausgesprochen.

Claudia Sturm, Vizepräsidentin des Verbands „Die Familienunternehmer“ und geschäftsführende Gesellschafterin eines Maler- und Stuckateurbetriebs in Harthausen (Rheinland-Pfalz), sagte dem SWR, es sei sinnvoll, einen kirchlichen Feiertag zu streichen, um die Produktivität zu steigern.

„Viele Menschen sind ja gar nicht mehr in der Kirche und profitieren von diesen höchstkirchlichen Feiertagen. Ich denke, da können wir einen abschaffen“, so Sturm. Die VBW geht noch weiter und nennt bereits konkrete Tage, die abgeschafft werden könnten: Ostermontag, Pfingstmontag oder der zweite Weihnachtsfeiertag. Ziel sei es, im Zuge der ohnehin geplanten Flexibilisierung der Arbeitszeiten durch die Bundesregierung zusätzliche wirtschaftliche Impulse zu setzen.

Kirchen wollen an Feiertagen festhalten

Doch der Vorstoß ruft auch Widerspruch hervor. Die evangelische Landesbischöfin Heike Springhart warnte vor einem Verlust zentraler christlicher Werte: Feiertage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten seien elementare Bestandteile des Glaubenslebens. Auch katholische Bischöfe sowie die Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), äußerten Kritik. Letztere sprach sich zwar für längere Arbeitszeiten aus, lehnt jedoch die Streichung eines Feiertags ab.

Rückhalt erhält die Feiertags-Tradition auch in der Bevölkerung: Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov lehnen 73 Prozent der Befragten eine Reduzierung der Feiertage ab. 75 Prozent sehen in Feiertagen sogar einen wirtschaftlichen Nutzen – etwa durch Tourismus oder die Gastronomie. (rr)

So sehen viele Gotteshäuser auch am Sonntag aus. Immer mehr Deutsche treten aus der Kirche aus. Foto: IMAGO / Sven Simon
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