BERLIN. Die Berliner Senat hat angekündigt, in der Hauptstadt Wohnraum für weitere 8.600 Asylbewerber und Ukrainer zu schaffen. Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) sagte dazu der „Deutschen Welle“: „Statt provisorischer Unterkünfte mit geringem Komfort und wenig persönlichem Freiraum, wie es in Tegel der Fall war, setzt Berlin nun auf kleine Wohnungen in verschiedenen Stadtteilen.“ Das sei „der beste Weg, um Flüchtlinge zu integrieren“.
Hintergrund ist die geplante Räumung der zentralen Unterkunft Berlin-Tegel, in der aktuell etwa 1.500 Ukrainer leben. Zu Hochzeiten waren es bis zu 5.500. Bis Mitte 2026 soll die Unterkunft umgebaut und zu einem regulären Aufnahmezentrum für kurze Zeiträume werden.
In Berlin fehlen 100.000 Wohnungen
Wer aus der Ukraine nach Berlin kommt, wird aktuell in Tegel registriert und erhält eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung. Diese Genehmigung ist zeitlich befristet, aber mehrmals verlängerbar. Mit einer vorübergehenden Aufenthaltsgenehmigung darf man eine Ausbildung beginnen, arbeiten und Sozialleistungen empfangen. In Berlin leben (Stand Jahresbeginn 2025) etwa 54.000 Ukrainer mit einer vorübergehenden Aufenthaltserlaubnis.
Kiziltepe sagte mit Blick auf die geplanten Wohnungen für Migranten: „Dezentrale Unterbringung bedeutet, die Lasten auf viele Beteiligte zu verteilen und ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu schaffen.“
Das geplante Wohnviertel auf dem ehemaligen Tegeler Flughafengelände soll Platz für mehr als 10.000 Personen bieten, auch Schulen, Kindergärten und Sportplätze sollen entstehen. In der Gegend sollen nicht nur Asylmigranten aus der ehemaligen Unterkunft leben. Die erwarteten Kosten liegen bei etwa acht Milliarden Euro.
In Berlin fehlen nach Angaben der Senatsverwaltung etwa 100.000 Wohnungen. (st)






