MÜNCHEN. Ausländer sind in Bayern deutlich häufiger tatverdächtig als Deutsche. Dies geht aus der Antwort der bayerischen Staatsregierung auf eine parlamentarische Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Martin Böhm hervor.
Die Tatverdächtigenbelastungszahl gibt an, wie viele Tatverdächtige pro 100.000 Personen einer Bevölkerungsgruppe innerhalb eines Jahres polizeilich ermittelt wurden. Sie wird auf Grundlage der Wohnbevölkerung ab acht Jahren berechnet und dient dem Vergleich der Kriminalitätsbelastung verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Ausländer stellten knapp die Hälfte der Tatverdächtigen
Obwohl Ausländer mit knapp 2,4 Millionen Personen etwa 18 Prozent der bayerischen Bevölkerung ausmachen, stellten sie bei allen Deliktsfällen des Jahres 2024 insgesamt knapp die Hälfte der Tatverdächtigen.
Bei Sexualdelikten waren von 1.223 mutmaßlichen Tätern 532 nichtdeutsche Staatsangehörige (43 Prozent). Bei Raubdelikten waren es 49 Prozent Nichtdeutsche, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie bei Gewaltkriminalität 47 Prozent ohne deutschen Paß. Auch bei Mord und Totschlag waren 40 Prozent aller Tatverdächtigen in Bayern Ausländer.
Viele Bevölkerungsgruppen sind überrepräsentiert
Einzelne Bevölkerungsgruppen waren dabei teils enorm überrepräsentiert. Bei Gewaltdelikten waren Personen mit türkischer, ukrainischer oder rumänischer Nationalität jeweils etwa viermal häufiger tatverdächtig als Deutsche. Der AfD-Landtagsabgeordnete Böhm betonte: „Diese Verhältnisse spiegeln sich in ungefähr bei den einzelnen Deliktgruppen wider.“
Für andere Nationalitäten gab die bayerische Staatsregierung keine Tatverdächtigenbelastungszahl an und verwies auf mögliche fehlerhafte Hochrechnungen, sofern die Personenzahl unter 100.000 läge. Dadurch wurden unter anderem Syrer (93.360), Afghanen (61.656) und Iraker (34.478) aus der Statistik offiziell ausgeklammert.
Böhm gab zu bedenken, daß auch für Polen und Italiener keine Tatverdächtigenbelastungszahl angegeben wurde, obwohl „aus den Daten auf meine Nachfrage hervorgeht, daß deren Bevölkerungsanteil jeweils mehr als 100.000 Personen beträgt“.
Syrer und Afghanen sind besonders auffällig
Bei der Berechnung der Tatverdächtigenbelastungszahl für Gewaltkriminalität „erreichen Syrer und Afghanen eine fast 13mal so hohe Belastung wie deutsche Staatsbürger“, erklärte der AfD-Politiker, der die Zahlen auf Basis der Einwohnerstatistik selbst ausgerechnet hatte. Auch in anderen Deliktsfeldern waren insbesondere Syrer und Afghanen gegenüber deutschen Staatsangehörigen stark überrepräsentiert.

Bei Sexualdelikten fielen Afghanen 18- und Syrer siebenmal häufiger als Deutsche auf. Bei Raub waren Personen aus Syrien 16- und aus Afghanistan elfmal häufiger als deutsche Staatsangehörige tatverdächtig. Ähnliches galt für gefährliche und schwere Körperverletzungen (Afghanen und Syrer 13mal häufiger tatverdächtig als Deutsche) sowie für Mord und Totschlag (Afghanen: knapp fünfmal, Syrer: fast zehnmal häufiger tatverdächtig als Deutsche). (rsz)