BERLIN. Die Zahl der Asylanträge ist im August um 60 Prozent gesunken – im Vergleich zum Vorjahr. Im vergangenen Monat stellten insgesamt 7.803 Menschen Asylanträge, im August 2024 waren es mehr als 18.400, wie aus Zahlen des Bundesamtes für Migration (Bamf) hervorgeht, über die die Zeit berichtet.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich angesichts der Zahlen optimistisch: „Unsere Asylwende wirkt, unsere Maßnahmen sind erfolgreich.“ Nun werde es politisch darum gehen, „das gemeinsame europäische Asylsystem zu schärfen, um den Migrationsdruck auf Europa weiter zu senken“.
Innenminister Dobrindt ordnete Zurückweisungen an
Bereits im Juli war die Zahl der Asylanträge zurückgegangen. Damals zählte das Bamf weniger als 8.300 Asylanträge – im Vorjahresmonat waren es noch mehr als 18.500 gewesen.
Die Regierungskoalition aus Union und SPD hatte sich vorgenommen, die Asylbewerberzahlen zu senken. Dazu wurden verstärkte Grenzkontrollen installiert, Dobrindt ordnete Anfang Mai zudem Zurückweisungen an den Landesgrenzen an. Vom 8. Mai bis Ende Juli registrierte die Bundespolizei 9.506 Zurückweisungen an den Grenzen.
Fast 10.000 der Asylanträge, die seit Januar 2024 gestellt wurden, waren dabei von Personen eingereicht, die zuvor zurückgewiesen worden waren (JF berichtete). Der AfD-Politiker Jan-Phillip Tadsen hatte in diesem Zusammenhang gegenüber der JUNGEN FREIHEIT Kritik geäußert: „Die Moral der Polizisten wird angesichts dieser Zahlen aber erneut hart auf die Probe gestellt, wenn intensive Überstunden zum Schutze Deutschlands am Ende nur dazu führen, daß dann doch ein Antrag gestellt werden kann.“ (lb)