ISERLOHN. Mindestens vier Männer haben am Samstag abend einen iranischen Asylbewerber in Iserlohn gequält und sexuell mißbraucht. Bei dem Opfer soll es sich um einen Gegner des Mullah-Regimes handeln. „Nach jetzigem Kenntnisstand sollte das Opfer vor allen Dingen erniedrigt werden“, sagte der Hagener Staatsanwalt Michael Burggräf dem Spiegel. Die Tatverdächtigen haben „nach jetzigem Kenntnisstand mindestens iranische Wurzeln“, so Burggräf weiter.
Den konkreten Tatverlauf konnte der Hagener Staatsschutz noch nicht ermitteln. Bekannt ist: Gegen 23.30 Uhr riefen Zeugen die Polizei, da sie Schreie aus einem ehemaligen Brauereigebäude hörten. Daraufhin rückte die Polizei mit mehreren Streifenwagen zur Bauruine aus, berichtet die Bild-Zeitung. Die Iserlohner Brauerei schloß 2014 nach 113 Jahren. Vor Ort fanden die Beamten den 30jährigen Iraner gefesselt, verletzt und mit Spuren heftiger Mißhandlungen.
Vier iranischstämmige Tatverdächtige gefaßt
Am Tatort konnte die Polizei keine Tatverdächtigen festnehmen. Während der Fahndung, für die auch ein Hubschrauber zum Einsatz kam, wurden vier Männer im Alter von 24, 34, 42 und 46 Jahren in einem angrenzenden Waldstück gefaßt. Bei ihnen handle es sich um niederländische und dänische Staatsbürger – jeweils mit iranischen Wurzeln. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Derzeit suchen die Ermittler nach zwei weiteren Tatverdächtigen. Gegenstand der Ermittlungen ist, ob es sich um ein politisches Motiv handelt. Auch wird geprüft, ob das Opfer seine Peiniger kannte. Da es sich um eine politisch motivierte Tat handeln könnte, schaltete ermittelt der Staatsschutz ein. (sv)