COTTBUS. Vor der Oberschule Schmellwitz im Norden von Cottbus sind bei einer Massenschlägerei am Montag ein 17jähriger Schüler und eine Lehrerin so schwer verletzt worden, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Pädagogin hatte versucht, den Sreit zu schlichten. Eine weitere Person wurde ebenfalls verletzt, konnte aber nach einer kurzen Behandlung vor Ort wieder gehen. Ein Video, das der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, zeigt den Gewaltausbruch.
Migranten-Massenschlägerei vor einer Schule in #Cottbus am Montag. Es gab drei Verletzte, darunter eine Lehrerin die schlichten wollte. Mehr dazu auf https://t.co/ii9S7SiCAT pic.twitter.com/ogm1Q6XPIO
— Sven (@SvenVersteegen) April 23, 2024
Nach Angaben der Polizei waren am Montag gegen 11:30 Uhr vier Männer, die selbst keine Schüler der Einrichtung sind, auf den Schulhof gekommen. Dort entwickelte sich zunächst ein verbaler Streit mit dem 17jährigen, die Schlägerei verlagerte sich danach vor das Schulgelände.
Wie die Polizei auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT sagte, handele es sich bei den vier Tatverdächtigen und dem Opfer um deutsche, syrische und libysche Staatsbürger. Zwischenzeitlich seien aus der aggressiven Gruppe, die nach kurzer Zeit auf etwa 30 Personen angewachsen war, vier Jugendliche festgenommen worden. Nach der Aufnahme ihrer Personalien wurden sie wieder ihren Erziehungsberechtigten übergeben.
Nicht der erste Fall an der Cottbuser Oberschule
Zum Motiv der Angreifer konnten die Beamten keine Auskunft geben. Nach aktuellem Ermittlungsstand geht die Justiz jedoch davon aus, daß sich die Angreifer und das Opfer vorher gekannt haben müssen – denn der 17jährige sei gezielt von der Gruppe angesprochen worden. Den harten Kern der Angreifer schätzt die Polizei auf fünf bis sieben Personen, andere hätten als Schaulustige lediglich zugesehen.
Immer wieder kommt es an der Schmellwitzer Oberschule zu Vorfällen dieser Art. Im Jahr 2023 gab es dort nach Angaben der Behörden 62 Anzeigen, die meisten davon aufgrund von Gewalttaten. Die Schule hat knapp 300 Schüler, von denen mehr als 22 Prozent Ausländer sind und mehr als ein Drittel einen Migrationshintergrund hat. (st)