HANNOVER. Die Zahl der Sexualstraftaten in Niedersachsen ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Insgesamt zählte die Polizei laut der am Montag vorgestellten Kriminalstatstik 15.524 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – 20 Prozent mehr als noch 2022. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei mehr als 27 Prozent. Der Migrationshintergrund wird von der Polizei nicht gesondert erfaßt.
Insgesamt wurden 427 Asylbewerber, 181 Asylberechtigte und 105 Ausländer mit einer Duldung einer Sexualstraftat bezichtigt. Hinzu kommen 2.372 Ausländer mit einem anderen Aufenthaltstitel.
Die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte – gemeint sind unter anderem Raub, Körperverletzungen und Freiheitsberaubungen – stieg um fast zehn Prozent auf mehr als 95.000. Der Ausländeranteil lag dabei bei mehr als 30 Prozent. Unter den Tatverdächtigen befanden sich fast 2.000 Asylbewerber und rund 750 anerkannte Asylsuchende.
Tausende Fälle mit tatverdächtigen Asylbewerbern
Die Gesamtzahl aller registrierten Straftaten in dem Bundesland stieg um 5,6 Prozent auf 553.202. Die Zahl der Tatverdächtigen lag bei etwa 227.000. Darunter waren 74.168 Ausländer. Dies entspricht einem Anteil von 32,6 Prozent. 2022 waren es noch 64.202 Nichtdeutsche. Der Anstieg betrug dabei mehr als 15 Prozent. Darunter fallen fast 7.000 Straftaten, die von Asylbewerbern begangen worden sein sollen. Hinzu kommen rund 2.700 tatverdächtige anerkannte Flüchtlinge.
Besondere Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden die Zunahme an Messerdelikten. Mehr als 3.000 entsprechende Straftaten registrierten die Behörden. Rund neun Prozent mehr als noch 2022. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag bei 41 Prozent. „Bei einer differenzierten Betrachtung nach der Staatsangehörigkeit auf der Ebene Deutsch – Nichtdeutsch ist auffällig, daß bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen Steigerungen in allen Altersgruppen zu verzeichnen sind“, teilte das Innenministerium mit. (ho)