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„Absurde Situation”: Kölns Polizeipräsident rechnet mit Cannabis-Legalisierung ab

„Absurde Situation”: Kölns Polizeipräsident rechnet mit Cannabis-Legalisierung ab

„Absurde Situation”: Kölns Polizeipräsident rechnet mit Cannabis-Legalisierung ab

Cannabis ist legal, doch für die Polizei werden die Probleme dadurch größer (Symbolbild).
Cannabis ist legal, doch für die Polizei werden die Probleme dadurch größer (Symbolbild).
Cannabis ist legal, doch für die Polizei werden die Probleme dadurch größer (Symbolbild) Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
„Absurde Situation”
 

Kölns Polizeipräsident rechnet mit Cannabis-Legalisierung ab

Von wegen harmlose Kiffer: Kölns Polizeipräsident Johannes Hermanns beklagt die Folgen der Cannabis-Legalisierung. Vor allem ein Thema bereitet seinen Kollegen enorme Probleme.
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KÖLN. Der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns hat im Zusammenhang mit der Cannabis-Legalisierung eine Zunahme krimineller Aktivitäten beklagt. „Wir haben im Grunde die absurde Situation, daß wir den Konsum legalisiert haben, die Konsumenten sich den Stoff aber am illegalen Markt beschaffen müssen“, sagte er im Gespräch mit dem WDR. Seinen Kollegen zufolge sei die Nachfrage nach der Droge gestiegen.

So berichtete Hermanns etwa über Streitigkeiten unter den illegalen Anbietern. „Es finden Verteilkämpfe statt und es gibt eine erhebliche Unruhe am Markt.“ Unter anderem seien die jüngsten Anschläge sowie Schießereien und Entführungen in der Region die Folgen. „Wir haben den dringenden Bedarf, daß das geregelt wird – denn der Zustand heute verursacht für uns enorme Probleme.“

In den vergangenen Monaten kam es vor allem in Köln zu zahlreichen Sprengstoffanschlägen. Allein im September gab es in der Stadt drei Explosionen, darunter in einem Café, einem Bekleidungsgeschäft und einer Diskothek. Die Polizei verdächtigt dabei die sogenannte Mocro-Mafia. Die ursprünglich in den Niederlanden und Belgien aktiven marokkanischen Drogenbanden sind zunehmend auch in Deutschland aktiv. Sie konkurrieren mit den in Nordrhein-Westfalen ansässigen arabischen Clans auf dem Drogenmarkt.

Cannabis-Legalisierung steht seit Monaten unter Beschuß

Seit April ist es legal in Deutschland, Cannabis auch für nicht-medizinische Zwecke zu konsumieren und im beschränkten Maße anzubauen. Gleichwohl erfolgt die legale Freigabe nur über eigennützige Vereine, die sogenannten Cannabis Social Clubs. Auch der Samen zum Eigenanbau kann nur über Internethändler aus den anderen EU-Staaten erworben werden.

Verbände wie die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vermuten einen Zusammenhang zwischen der Legalisierung und der Zunahme krimineller Aktivitäten durch organisierte Banden. „Ausgerechnet Deutschland überläßt es einem Gesundheitsminister und seinen Kifferlobbyisten, ein solches für die innere Sicherheit verhängnisvolles Gesetz zu machen“, hatte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt den maßgeblich verantwortlichen SPD-Politiker Karl Lauterbach noch im Juli kritisiert. Wie in den Niederlanden, wo der Verkauf von Cannabis bereits seit 1976 straffrei ist, habe die Legalisierung den Kampf der Drogenbanden aufgrund der gestiegenen Nachfrage verschärft. (kuk)

Cannabis ist legal, doch für die Polizei werden die Probleme dadurch größer (Symbolbild) Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
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