INZIGKOFEN. Der Bürgermeister der baden-württembergischen Gemeinde Inzigkofen, Bernd Gombold, hat die Bundesregierung für die hilflose Lage zahlreicher Kommunen bei der Aufnahme von Einwanderern angezählt. „Die Flüchtlinge binden Arbeitskräfte in der Verwaltung, kosten Geld, Nerven und die Stimmung in der Bevölkerung kippt“, kritisierte er gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Die Aufnahmebereitschaft sei mittlerweile erschöpft.
„Ich appelliere an Bund und Politik, etwas zu ändern, denn die Gemeindeverwaltungen sitzen an der Graswurzel der Demokratie und in der direkten Verantwortung dem Bürger gegenüber“, stellte Gombold klar. Die Bevölkerung erwarte Planbarkeit und Verläßlichkeit.
Bei vielen politischen Themen komme „von oben“ immer nur die Anweisung: „Setzt um!“ Mit dem Problem, mit welchem Geld und welchem Personal das geschehen solle, blieben sie dann aber alleine zurück.
Inzigkofens Bürgermeister Gombold: Jetzt müssen Taten folgen
„Staat und Kommunen sind mittlerweile überfordert. Nun müssen Taten folgen, nämlich die Begrenzung der Flüchtlingszahlen“, forderte Gombold gemeinsam mit Kämmerer Gerald Balle. Sonst gehe das Schiff unter und der Staat drohe die Kontrolle zu verlieren.
Streitpunkte abseits der Migrationspolitik hätten bereits gezeigt, daß es mit genügend Druck sehr wohl eine Korrektur möglich sei. Wenn immer mehr Kommunen einen Hilferuf nach oben sendeten, könne er sich eine Kehrtwende der Bundesregierung durchaus vorstellen. Erst Ende November hatte Freitals Bürgermeister Uwe Rumberg gegenüber der JUNGEN FREIHEIT mit Blick auf die Aufnahme von Asylbewerbern klargestellt: „Wir haben keinen Platz mehr!“ (zit)