BERLIN. Vier von zehn Rentnern (42,3 Prozent) in Deutschland waren 2022 armutsgefährdet. Die knapp 7,5 Millionen Betroffenen leben mit einem Netto-Einkommen von weniger als 1.250 Euro. Davon sind rund 5,2 Millionen Frauen, wie aus Berechnungen des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch (Linkspartei) hervorgeht. Demnach ist jede zweite Rentnerin in Deutschland armutsgefährdet.
Mit weniger als 1.000 Euro monatlich muß jeder vierte Ruheständler (26,4 Prozent) auskommen. Wobei auch dabei der Frauenanteil mit 36,2 Prozent deutlich höher liegt. Bei Männern im Ruhestand liegt die Quote bei 13,9 Prozent.
Linke fordert Inflationsausgleich für Rentner
Bartsch sprach mit Blick auf die Auswertung von einem „Armutszeugnis für unser Land“. Er forderte die Bundesregierung dazu auf, die Rentenzahlungen inflationsgerecht anzugleichen. „Wir brauchen in diesem Jahr eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung um zehn Prozent, um zumindest die Inflation auszugleichen“, sagte er dem Nachrichtenportal RND.
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes basieren auf einer Auswertung des Mikrozensus 2022. Insgesamt waren 14,7 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Das sind rund 12,2 Millionen Betroffene. Demnach machen Rentner 61,48 Prozent aller von Armut betroffenen Personen aus. (sv)