HAMBURG. Die Hamburger Landesregierung hat eingeräumt, daß die vollständige Umstellung auf Elektrobusse bis 2030 scheitern wird. Zudem wird die sogenannte Energiewende für den Steuerzahler sehr teuer, wie aus der Antwort des Verkehrssenators Anjes Tjarks (Grüne) auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Richard Seelmaecker hervorgeht. Bisher hat die Hansestadt 290 Elektrobusse – von insgesamt 1.710 Bussen.
Sollte Hamburg an den Plänen festhalten, die verbleibenden 1.420 Busse durch elektrisch betriebene Modelle zu ersetzen, entstünden dabei voraussichtlich Kosten in Höhe von etwa 600.000 Euro pro Bus. Insgesamt wären das 850 Millionen Euro, 174 Millionen Euro wurden bereits für die 290 vorhandenen Elektrofahrzeuge bezahlt. Insgesamt würde das Vorhaben etwa 1,1 Milliarden Euro kosten. Zum Vergleich: Die Elbphilharmonie kostete etwa 950 Millionen Euro.
Landesregierung von Hamburg sucht nach Fördermitteln
Noch nicht in den voraussichtlichen Kosten enthalten sind dabei die Preise für den Ausbau von Lade-Infrastruktur und den Aus- und Neubau von Betriebshöfen für die Elektrofahrzeuge. Brisant: Aktuell sind nur bis 2025 die Fördermittel gesichert, der Senat weiß bisher selbst nicht, ob und wie viel Geld vom Bund dazukommen wird.
Der CDU-Abgeordnete Seelmaecker zeigte sich gegenüber der Bild-Zeitung empört. Die erwarteten Kosten von einer Milliarde Euro seien „völlig unverhältnismäßig“. Elektrobusse „kosten aktuell etwa doppelt so viel wie konventionell betriebene Busse mit hocheffizienten Ottomotoren. Verantwortungsvolle Politik sieht anders aus.“ (st)