BERLIN. Eine Studie des IGES-Instituts im Auftrag der Krankenkasse DAK Gesundheit hat ergeben, daß die Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland bis 2035 um 7,5 Prozentpunkte auf dann 48,6 Prozent der Löhne steigen könnten. Dafür gingen die Forscher von den Mittelwerten mehrerer Metriken aus, um die erwartbaren Beitragsentwicklungen berechnen zu können. Zu diesen Metriken zählen die Geburtenrate, die Migrationsbewegung in die Bundesrepublik, die Lebenserwartung und die Lohnentwicklung.
In der Pflege könnten die Beiträge bis 2030 um 0,7 Prozentpunkte steigen. Bei der Arbeitslosenversicherung erwartet das IGES-Institut bis 2035 einen Anstieg von drei Prozent. Die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre von derzeit 16,3 auf 19,3 Prozent steigen.
DAK-Chef fordert Umdenken der Politik
Am stärksten dürften die Preise für die gesetzliche Rentenversicherung steigen. Unter Einbeziehung des von der Ampel-Regierung geplanten Rentenpakets würden hier die Beiträge von aktuell 18,6 auf 22,3 Prozent im Jahr 2035 anwachsen.
Der Vorstandschef der DAK, Andreas Storm, zeigte sich besorgt angesichts dieser Entwicklungen und forderte die Politik zum Handeln auf. Wenn es so weitergehe, sei es nicht mehr möglich, die versprochene 40-Prozent-Obergrenze der Sozialabgaben einzuhalten, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Zudem forderte er den Bund auf, künftig den gesetzlichen Krankenkassen die Ausgaben für die Leistungen von Bürgergeldempfängern zu erstatten. Außerdem plädierte Storm dafür, die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen an deren Einnahmen aus gesetzlichen Beiträgen zu koppeln. (st)