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Like für Hakenkreuz-Beitrag im Netz: Antisemitismus-Vorwürfe gegen Präsidentin der TU Berlin

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Geraldine Rauch, neue Präsidentin der TU Berlin, zu Beginn der feierlichen Inauguration. Die Mathematikerin ist seit dem 1. April 2022 Präsidentin der Technischen Universität Berlin. Damit ist sie die erste Frau an der Spitze der Universität und mit 39 Jahren zugleich die jüngste Präsidentin einer staatlichen Hochschule in Deutschland. Aktuell wird sie mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert.
Geraldine Rauch, neue Präsidentin der TU Berlin, zu Beginn der feierlichen Inauguration. Die Mathematikerin ist seit dem 1. April 2022 Präsidentin der Technischen Universität Berlin. Damit ist sie die erste Frau an der Spitze der Universität und mit 39 Jahren zugleich die jüngste Präsidentin einer staatlichen Hochschule in Deutschland. Aktuell wird sie mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert.
TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Antisemitismusvorwürfe nach „gefällt mir“-Beiträgen auf X Foto: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm
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Antisemitismus-Vorwürfe gegen Präsidentin der TU Berlin

Nicht jede Kritik an Israel ist gleich Antisemitismus. Doch was TU-Präsidentin Geraldine Rauch im Internet treibt, sorgt für heftige Kritik. Die Professorin taucht ab.
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BERLIN. Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin (TU), Geraldine Rauch, hat auf der Online-Plattform X offenbar mehrere antisemitische Beiträge mit „gefällt mir“ markiert. Ihr inzwischen gelöschtes Profil setzte ein „gefällt mir“ bei einem Foto einer propalästinensischen Demonstration, bei der Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf einem Plakat mit Hakenkreuzen zu sehen ist. Ein weiterer Beitrag, der Rauch anscheinend gefiel, warf dem Staat Israel einen „Völkermord im Gaza“ vor.

Der Autor Noam Petri, der die Sache öffentlich machte, warf Rauch daraufhin die Relativierung des Nationalsozialismus vor. „Man muß kein Befürworter von Netanjahu sein.“ Doch ein Bild mit „gefällt mir“ zu markieren, das Netanjahu mit Hakenkreuzen beschmiert darstellt, sei für eine Berliner Universitätspräsidentin unwürdig. „Es relativiert zudem den Nationalsozialismus. Die Entgleisung stellt auch eine Enthemmung dar, die zudem den politischen Diskurs unmöglich macht“, sagte Petri der Bild-Zeitung.

Antisemitismusbeauftragter: Rauch reproduziert „antisemitische Narrative“

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, äußerte ebenfalls scharfe Kritik an Rauch. Jüdische Studenten erlebten „seit dem 7. Oktober eine völlig inakzeptable Situation. An vielen Hochschulen müssen sie um ihre Sicherheit fürchten, weil dort organisiert antisemitisch gehetzt wird“, sagte er der Jüdischen Allgemeinen. Mit Blick auf Rauchs Verhalten im Internet betonte Klein, er könne sich nicht vorstellen, daß jüdische Studenten „einer Universitätspräsidentin das Vertrauen schenken, sie vor Haß und Hetze zu schützen, wenn diese öffentlich Aussagen befürwortet, die genau die antisemitischen Narrative reproduzieren“.

Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete und aktuelle Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, kritisierte das Verhaltens der TU-Präsidentin. Als er die Beiträge gesehen habe, sei er „zunächst sprachlos“ gewesen. Die Beiträge seien „einseitig, Israel delegitimierend, wie ein antiisraelischer Aktivistenaccount“, sagte Beck der Jüdischen Allgemeinen.

Weder die TU Berlin noch Rauch selbst haben sich bisher zu den Vorwürfen geäußert. (st)

TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Antisemitismusvorwürfe nach „gefällt mir“-Beiträgen auf X Foto: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm
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